Ein Meilenstein steht dem Pilgermuseum in Globasnitz/Globasnica bevor. Schon seit rund 20 Jahren wird das Museum, das Fundstücke der archäologischen Ausgrabungen am Hemmaberg und des ostgotenzeitlichen Gräberfelds im Jauntal zeigt, wissenschaftlich vom Landesmuseum Kärnten (neu kärnten.museum) betreut. "Nun wird der nächste Schritt geprüft: sie Übernahme des Pilgermuseums in den Status einer Außenstelle des kärnten.museum", teilte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in Aussendung mit.

Fundstücke im Museum zeigen 3000 Jahre europäischer Geschichte
Fundstücke im Museum zeigen 3000 Jahre europäischer Geschichte © KK/BDA Petra Laubenstein

Primär geht es laut Kaisers Pressesprecher Andreas Schäfermeier bei dieser Prüfung um die Festlegung eines Organisationsmodells mit entsprechender Finanzierungssicherheit und klarer Aufteilung aller Leistungen. Angedacht sei seitens des kärnten.museum unter anderem die Übernahme des organisatorischen Betriebs, des Personals und des Marketings. Bisher waren dies Aufgaben der Gemeinde, die auch Eigentümer des Museumsgebäudes ist und bleiben soll. Bürgermeister Bernard Sadvonik (EL) freut sich, dass das Museum nun "den Platz bekommt, den es verdient": "Das Pilgermuseum ist international von Bedeutung, weil es 3000 Jahre europäischer Geschichte zeigt. Durch die Werbung über das Land Kärnten wird sich ein neuer Besucherstrom ergeben." Das Pilgermuseum, das bisher ein Partnermuseum des kärnten.museum war, würde als offizielle Außenstelle des kärnten.museum außerdem eine Aufwertung für die gesamte Region bedeuten.

Museums- und Ausgrabungspionier Franz Glaser
Museums- und Ausgrabungspionier Franz Glaser © Markus Traussnig

Die Pionierarbeit für das archäologische Museum, das seit 1982 besteht und 2006 zum Pilgermuseum erweitert wurde, leistete der Archäologe Franz Glaser, der noch heute ehrenamtlicher Leiter des Museums und Präsident des Geschichtsvereins Hemmaberg-Juenna ist. Außerdem ist er auch ehrenamtlich für das kärnten.museum tätig. "Ich freue mich, dass das Land den Betrieb des Museums übernimmt", sagt Glaser, der für seine Ausgrabungen am Hemmaberg bekannt ist. Für ihn sind der Hemmaberg mit seinem Pilgerheiligtum und das Pilgermuseum untrennbar miteinander verbunden. "Im Bereich wissenschaftliche Aufbereitung und Vermittlung ist eine sehr unmittelbare Verknüpfung zwischen Museum und Hemmaberg angedacht, dies im Sinne eines zu gewährleistenden Gesamtauftritts", sagt Schäfermeier.

Beschlüsse fallen im Herbst

Wann es nun so weit sein wird, dass sich das Pilgermuseum Globasnitz mit dem Hemmaberg offiziell als Außenstelle des kärnten.museum bezeichnen darf? Nachdem ein ordentliches Budget beschlossen werden muss und Landtagswahlen bevorstehen, muss sich der neu konstituierte Landtag damit befassen. "Da die Museumssaison im Mai beginnt und geplant werden muss, wäre es sinnvoll, wenn dieses Jahr die Gemeinde den Betrieb wie gehabt mit Förderung vom Land gewährleistet und alle Schritte der Vorbereitung durch das kärnten.museum abgearbeitet werden und dann im Herbst die notwendigen Beschlüsse fallen", erklärt Schäfermeier. Es müsse nämlich das Kärntner Landesmuseumsgesetz geändert und die neue Außenstelle aufgenommen werden. Dazu seien finale Beschlüsse des Museumskuratoriums, des Regierungskollegiums und des Landtags erforderlich.