Die mehrfach für ihre Leistungen im Bereich Energie- und Klimaschutz ausgezeichnete Gemeinde Virgen wird, wie bereits berichtet, nicht mehr am e5-Programm des Landes Tirol teilnehmen. Diese Entscheidung des Gemeinderats wurde aufgrund der als überbordend empfundenen Bürokratie und der für die Bürger zum Teil nicht mehr nachvollziehbaren Klimamaßnahmen getroffen. Bei der Dezembersitzung herrschte im Gemeinderat Einstimmigkeit darüber, dass auch die gemeindeeigene Energieförderungen ab 2024 nicht mehr ausgeschüttet werden sollen.

Die politischen Vertreter haben die Gemeindeförderungen evaluiert. Für energiebezogene Maßnahmen gewährte die Gemeinde bereits seit über 20 Jahren Unterstützungen. 1994, als Energie- und Klimaschutz noch nicht so allgegenwärtig war wie heute, hatte man in Virgen bereits begonnen, die Errichtung von Solaranlagen zu unterstützen. Die gemeindeeigenen Förderungen wurden sukzessive ausgebaut, hinzu kamen Unterstützungen für den Umstieg auf Biomasseheizungen, den Einbau von Wärmepumpen und die Errichtung von Photovoltaikanlagen.

Der Austausch stromfressender Haushaltsgeräte wurden ebenso gefördert wie die Erstellung von Energieausweisen. Dazu kamen  energiebezogene Baukostenzuschüsse bei Neubauten. Ein Gemeindemitarbeiter hat als qualifizierter Energiebeauftragter entsprechend beraten, Hilfestellung geleistet und auch die Förderanträge auf ihre Richtigkeit geprüft.

14.409 Euro für 42 Förderempfänger in Virgen

„Die Gemeinde Virgen zahlte im vergangenen Jahr 14.409,42 Euro an gemeindeeigenen Energieförderungen aus. Aufgeschlüsselt weist dieser Betrag 47 Förderungsempfänger auf“, schildert Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler. Diese Gemeindesubventionen sind nun ausgelaufen. Die Begründung dafür liegt in der erheblichen Erhöhung der Bundes- und Landesförderungen in diesem Bereich. Allein 2023 wurden in Virgen 22 private Photovoltaikanlagen gefördert. Diese Anlagen sind ab diesem Jahr von der Mehrwertsteuer befreit und erhalten eine großzügige Förderung von übergeordneter Stelle. Darüber hinaus gibt es hohe Einspeisevergütungen.

Im Vergleich zu den finanziellen Zuwendungen auf Bundes- und Landesebene stellen die Beiträge der Gemeinde einen geringen Anteil dar. Hinzu kommt der bürokratische Aufwand, der sowohl für die Gemeindeverwaltung als auch für die einzelnen Antragsteller im Verhältnis zu den eher bescheidenen Beträgen steht.

„Unser Engagement als energie- und umweltbewusste Gemeinde wird fortgesetzt. Die Gemeindeverwaltung wird ihre Bürger und Betriebe aktiv über die bestmögliche Nutzung von Fördermöglichkeiten informieren und bei der Antragstellung unterstützen“, verspricht Ruggenthaler.