Michael Griesser ist ein Tausendsassa, wie man umgangssprachlich sagt. Der 17-jährige Schüler der HTL 1 Lastenstraße ist nicht nur Schulsprecher, sondern auch Sprecher des Klagenfurter Jugendrates, Mitglied der Landesschülervertretung sowie der Österreichischen Hochschülerschaft. Bei Letzterer engagiert er sich als Student der Alpen Adria Universität Klagenfurt, wo er im Rahmen eines Begabten-Programms inskribiert ist.

„Leider kommt von der Arbeit in diesen Gremien kaum etwas bei den jungen Leuten an. Die bürokratischen Hürden für die Umsetzung vieler Ideen sind zu hoch“, sagt Griesser. Aus diesem Grund gründete der Klagenfurter Ende März zusammen mit seiner Schwester den Verein „Education Network Carinthia“, mit dem er jetzt eigenständig und unabhängig Projekte umsetzen will.

Eine „Dönerpakt“-Urkunde
Eine „Dönerpakt“-Urkunde © Privat/KK

Dönerpakt 2024

Mit dem „Dönerpakt 2024“ setzt er ein Ausrufezeichen. „Eine Frage, die ich als Jugendvertreter häufig gehört habe, war die, warum ein Döner 8 Euro kostet. Das weist auf ein tieferliegendes Problem, die Inflation im Allgemeinen, hin. Nichtsdestotrotz wollten wir den Döner als Mittagssnack wieder konkurrenzfähig machen und ein möglichst flächendeckendes Angebot für Schülerinnen und Schüler in Klagenfurt schaffen, das einen Döner um maximal 5 Euro garantiert“, sagt Griesser. Wobei gesagt werden muss, um 8 Euro bekommt man schon die Luxusvariante eines Döners. Wenn man die Preise in der App des Lieferdienstes Lieferando vergleicht, kostet die günstigste Dönervariante (mit Fleisch, ohne Käse) im Schnitt 6 Euro – vor zehn Jahren lagen die Durchschnittspreise für Döner österreichweit noch bei 3,50 Euro. „Durch den Dönerpakt ersparen sich Schüler im Schnitt 94 Cent“, hat Griesser ausgerechnet.

In den letzten Tagen hat er 27 Dönerläden in Klagenfurt besucht und mit den Besitzern verhandelt hat. Von 24 hat er mittlerweile eine Zusage, diese Betriebe bekommen von Griesser eine Urkunde ausgehändigt, die klar erkennbar im Lokal angebracht wird. Die Aktion startet am Mittwoch, 10. April, und geht bis Schulschluss. „Ich hoffe aber, dass die Dönerläden den Schüler-Preis im kommenden Schuljahr beibehalten“, erklärt der Initiator. Grundsätzlich haben alle unter 18 Jahren Anspruch auf den 5-Euro-Döner, wie die Gastronomen das Alter kontrollieren, liegt in ihrem Ermessen. Verträge gibt es nicht, Griesser setzt auf Handschlagqualität.

Griesser mit Hektor Kryeziu, der die Kebab Kitchen in Viktring betreibt.
Griesser mit Hektor Kryeziu, der die Kebab Kitchen in Viktring betreibt. © Privat/KK

Beliebter Mittagssnack

Einer der teilnehmenden Gastronomen ist Hektor Kryeziu, der die Kebab Kitchen in Viktring betreibt. „Ich habe mit dem Gymnasium, der Mittel- und der Volksschule drei Schulen in meiner Nähe und dementsprechend viele Schüler als Kunden. Es ist gut, wenn man die Kinder unterstützt, andererseits unterstützen die Kinder auch mich. Deshalb habe ich mitgemacht“, sagt Kryeziu.

Bleibt noch eine Frage: Was entgegnet Griesser Kritikern, die ihm vorhalten, dass ein Döner nicht die gesündeste Mahlzeit ist? „Es kommt immer darauf an, wo und was ein Betrieb einkauft. In einem Döner können viele Nährstoffe drinnen sein.“