Der Lendhafen ist das urbane Epizentrum der Landeshauptstadt, den schon lange nicht mehr nur Kreative und Kunstschaffende ihr Büro und zu Hause nennen. Mit Veranstaltungen versucht man, die breite Öffentlichkeit in den Lendhafen zu locken. Zwei neue Events befinden sich dafür in Planung.

Heuer wird es im Lendhafen zwitschern, rauschen und knistern. Erstmals veranstalteten die Stadt, das Stadtmarketing, der Tourismus und die ansässigen Gastronomen im vergangenen Advent das „Hafenknistern“ am Lendkanal. Der kleine, idyllische Christkindlmarkt begeisterte die Verantwortlichen. „Das Produkt hat sich sehen lassen können“, sagt Michael Pontasch. Der Hafenstadt-Besitzer plant nicht nur die Neuauflage im heurigen Jahr, sondern auch zwei zusätzliche Märkte federführend mit.

Erste Veranstaltung im Mai

Denn noch davor lädt der Lendhafen zum „Hafenzwitschern“. Das Frühlingsfest geht von 23. bis 26. Mai über die Bühne und soll ein Mix aus Kunst, Kultur und Kulinarik werden. Regionale Kunsthandwerker können wieder ihre Produkte verkaufen, während die sechs ansässigen Gastronomiestätten ihre kulinarischen Spezialitäten servieren. Es soll Weinverkostungen, frische Fänge vom Wörtherseefischer sowie Honigspezialitäten geben. „Marie & Luise“ untermalen das Event musikalisch, die Lendhauer feiern ihren Saisonauftakt und der Verein „VADA“ tritt mit einer Theaterperformance auf.

Die besten Bilder vom „Hafenknistern“ 2023

Auf das Zwitschern im Mai folgt das „Hafenrauschen“ im Herbst. Kunst, Kultur und Kulinarik stehen erneut vom 26. bis 29. September im Mittelpunkt. Wobei versucht wird, den Lendkanal als Achse zur Universität zu nutzen und ein Programm für Studierende aufzustellen. An den vier Adventwochenenden schließt das „Hafenknistern“ die Eventreihe in diesem Jahr ab.

Von öffentlicher Hand unterstützt

Finanziell getragen werden die Veranstaltungen vom Tourismus, der Stadt und dem Stadtmarketing. Eine fixe Summe gebe es nicht, jeder Cent sei jedoch gut investiert, heißt es unisono. „Die Belebung in der Wintersaison ist für uns besonders wichtig. Wir wollen die Projekte unterstützen und uns so auch in Hinblick auf die Koralmbahn positionieren“, sagt Tourismuschef Helmuth Micheler. Der Lendhafen sei ein „Musterbeispiel dafür, wie Innenstadtbelebung funktioniert“, ergänzt Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ), der gemeinsam mit Stadtrat Max Habenicht (ÖVP) politisch das Lendviertel unterstützt.

Micheler, Horny, Liesnig, Habenicht und Pontasch (von links) organisieren die Events
Micheler, Horny, Liesnig, Habenicht und Pontasch (von links) organisieren die Events © Stadtmarketing Klagenfurt/kkl

Infrastrukturen fehlen

Ein Manko im Lendhafen ist noch immer die Infrastruktur. Fehlende Strom- und Wasseranschlüsse erschweren die Eventorganisation und treiben auch die Kosten in die Höhe. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie, um eine Lösung zu finden. Eine stufenweise Herstellung der Infrastrukturen sei am realistischsten.

Um mit einer besseren Infrastruktur den Lendhafen nicht gleichzeitig in eine Eventplattform zu verwandeln, fordert Habenicht neue Regeln für den Bereich. „Wir müssen festlegen, wie viele Events und welche Events hier stattfinden dürfen“, sagt der Stadtrat, der auch behördliche Rahmenbedingungen kritisiert. Verpflichtende Absperrungen zum Wasser hin würden Veranstaltungen stören. „Hier brauchen wir auch eine neue Lösung.“