FPÖ-Chef Heinz Christian Strache würdigte den vor zehn Jahren bei einem Autounfall getöteten Jörg Haider als „politischen Eisbrecher, der das rotschwarze System aufgebrochen hat.“ Er habe den „Filz“ zu zerstören versucht, seine „fehlende Menschenkenntnis“ sei ihm auf den Kopf gefallen, weil er sich „mit Glücksrittern umgeben“ haben. Er, Strache, habe „seinen Frieden mit Haider“ gefunden. Im Unterschied zu Haiders Sprunghaftigkeit verfolge er eine „berechenbare Politik.“

Der ehemalige Pressesprecher Stephan Petzner konzedierte Haider, dass er die FPÖ von „nationalen Kräften“ befreien wollte. Haider verfolgte eine „neue Art von Politik, machte sich und seine Partei zur Marke,  verbunden mit einer radikalen Rhetorik und aggressiven Kampagnenführung.“ Dass er im Jahr 2000 nicht in die Regierung ging, sei der „Kardinalfehler“ gewesen. Hätte er weitergelebt, hätte sich das dritte Lager nach dem CDU/CSU-Modell weiterentwickelt.  Die hohe Verschuldung Kärntens sei „der Preis für seine Politik“ gewesen.

Der langjährigen SPÖ-Klubobmann Josef Cap meinte: „Haider ist physisch tot, aber nicht politisch.“ Am Anfang seiner Karriere habe er links- und rechtspopulistische Elemente vertreten, in Kärnten sei er nach rechts abgedriftet.

Haiders Justizminister und Rechtsanwalt Dieter Böhmdorfer erklärte, Haider sei „kein Ideologe“ gewesen. Er habe damals bereits den Finger auf die drei nach wie vor aktuellen Problembereiche Migration, Verschwendung, Europa gelegt. Haider sei letztlich „am System zerbrochen“.

Die Schriftstellerin Eva Rossmann übte heftige Kritik am früheren FPÖ-Chef. Er sei der erste gewesen, der „die Gesellschaft gespalten habe.“ Die einstige Journalistin erinnerte daran, dass Haider in seinen Anfangsjahren unliebsame Journalisten einzuschüchtern versuchte.