"Das Projekt ‚Diakonie Klinik Waiern‘ ist ein Riesenschritt und wir freuen uns sehr darüber, dass die Investition in dieser Größe vorgenommen wurde und wird", sagt Feldkirchens Bürgermeister Martin Treffner. 33 Millionen Euro nimmt das Land Kärnten in die Hand, um den Bau, der 2024 starten soll, zu realisieren. 2026 ist der Bezug geplant. Das Projekt beinhaltet die Verlegung des Krankenhauses de La Tour in Treffen am Ossiacher See nach Waiern. Man spricht von einem modernen Kompetenzzentrum für Sucht, Psychosomatik, Altersmedizin und Essstörungen, das zukünftig 130 Betten beherbergen soll. "Es soll ein Zentrum werden und für stetige Weiterentwicklung sorgen. Unter anderem die Suchtthematik soll in der Diakonie Klinik Waiern zentriert behandelt werden", freut sich Treffner.

So sollen die Zimmer in Waiern zukünftig aussehen
So sollen die Zimmer in Waiern zukünftig aussehen © Dietger Wissounig Architekturbüro

Nachhaltigkeit im Fokus

Momentan sorgen viele Bauprojekte für Kritik, vor allem aus Gründen des Umweltschutzes - bei diesem Vorhaben hingegen kam es laut Treffner zu keinen nennenswerten negativen Stimmen: "Das war kein Thema. Man muss dazu sagen, dass sehr viel Bestehendes ausgebaut wird, quasi modulartig. Dazu ist das Projekt wichtig für die Absicherung des Standortes."

Die Nahwärme Waiern und ein von der Diakonie betriebenes Biomasse-Heizwerk sorgen für Warmwasser und Heizung, der Sonnenstrom wird von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage produziert. Über acht Millionen Kilowattstunden Wärme liefert die Nahwärme für die Einrichtungen, so werden jährlich rund 3.100 Tonnen CO2 eingespart, erklärt Pressesprecherin Sonja Kölich. Das Biomasse-Heizwerk feierte im Juni das 25-Jahr-Jubiläum und wird ausschließlich mit Waldhackgut aus der Region beschickt. Erst 2022 hat man 1,5 Millionen Euro in den Leistungsausbau investiert.

Bürgermeister Martin Treffner freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Diakonie
Bürgermeister Martin Treffner freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Diakonie © (c) Daniel Raunig

Größter Arbeitgeber in Feldkirchen

Der wirtschaftliche Stellenwert der Diakonie de La Tour für Feldkirchen geht jedoch weit über dieses Großprojekt hinaus. "Die Diakonie ist der größte Arbeitgeber in unserer Gemeinde und daher selbstverständlich von besonderer Bedeutung, vor allem im Bereich des Sozialen", betont Treffner. 130 Arbeitskräfte werden im Krankenhaus Waiern beschäftigt, insgesamt arbeiten am Standort Waiern/Feldkirchen rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Diakonie.

Dazu zählen neben dem Krankenhaus unter anderem das Ernst-Schwarz-Haus, die 'Küche:Waiern', die Schule für Sozialbetreuungsberufe Waiern, die Akademie de La Tour und mehrere Kinder- und Jugend-WGs. In der 'Küche:Waiern' arbeiten bei Vollbetrieb knapp 90 Menschen, welche in der 2.100 Quadratmeter großen Küche jährlich ca. 650.000 Stück Kärntner Nudeln produzieren, wie Kölich erzählt. Besonderes Augenmerk legt die Diakonie auf die Aus- und Weiterbildung im Sozial- und im Gesundheitsbereich: "3.500 Personen nehmen in Präsenz und online an den Kursen der Akademie de La Tour teil", betont Kölich.

'Seniorenwohnen' wird bald eröffnet

Weitere Vorhaben sind bereits in Planung oder stehen kurz vor dem Abschluss, wie zum Beispiel das Wohnprojekt 'Seniorenwohnen' am Dr.-Walter-Domenig-Weg, das in Kooperation mit der Landeswohnbau Kärnten umgesetzt wurde. "Wir freuen uns sehr auf die feierliche Schlüsselübergabe, die am 27. September stattfinden wird", erklärt Bürgermeister Treffner.

Rund sieben Millionen Euro kostete die barrierefreie Anlage, die 24 Seniorenwohnungen beinhalten wird. Zusätzlich ist das Domenig-Areal ein Thema, wie Treffner betont: "Die Diakonie befindet sich unter den Interessenten. Der städtebauliche Wettbewerb wird Ende September abgeschlossen, dann wird man sich das genau ansehen und zu einer Entscheidung gelangen." Was genau an diesem Standort passieren wird, bleibt demnach abzuwarten.