Haben Sie schon einmal online ein Ticket bei den ÖBB bestellt? Das kann sich je nach Sitzplatzreservierung und Sonderwünschen von ganz einfach bis so richtig kompliziert gestalten. Das waren noch Zeiten, als man am Bahnhof einen kompetenten Eisenbahner sitzen hatte, der einem Fahrgast – vielleicht sogar noch in mehreren Sprachen – die Vorteile des geplanten Umstiegs, der Sitzplatzreservierung und sogar der ersten Klasse vermittelte. Da kauft man doch gerne.

Die verehrten Damen und Herren am Schalter wurden eingespart und durch ungleich charmante Ticketautomaten ersetzt. Wer eine persönliche Beratung möchte, muss in Feldkirchen nun 700 Meter quer durch die Stadt bzw. einen elfminütigen Fußmarsch vom Bahnhof ins Mobilitätsbüro in Kauf nehmen. Die Mitarbeiter dort sind durchaus aufmerksam, freundlich und kompetent. Und ja, man kann wohl froh sein, dass es überhaupt noch Ansprechpersonen und nicht ausschließlich Automaten gibt.

Dennoch, gerade jene, die einem Automaten oder dem Internet kritisch oder gar hilflos gegenüber stehen, sind oft ältere Personen. Für die ist das wohl kein so lockerer Spaziergang. Das alles als erfreulich und tollen Service zu verkaufen, ist bestenfalls ein Marketinggag.