Es gibt nie einen passenden Zeitpunkt, sich an einer Fischgräte zu verschlucken, aber wenn man es sich aussuchen könnte, dann wäre die kommende Woche genau richtig. Denn in Grado finden die Ärztetage statt, und kompetente Ersthelfer wären bei 1200 Teilnehmern nicht weit – möglicherweise sitzen sie sogar am Nebentisch.

Extremes Rennen

"Das ganze Unglück der Menschen rührt aus einem einzigen Umstand, nämlich, dass sie nicht ruhig am Strand liegen können", sagte der Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal einmal (oder so ähnlich). Ein schöner Beleg dieser These ist der Triathlon, der jedes Jahr im September in Grado stattfindet – in diesem Jahr aber durch ein sogenanntes Extremhindernisrennen ersetzt wurde, das am letzten Wochenende stattfand. 400 Sportler robbten durch Schlamm, schwangen sich an Tauen durch die Luft, kletterten über Hindernisse und schleppten Holzbalken. Aber es kommt noch besser: Im September gibt es einen Lauf- und Schwimmwettbewerb von Grado bis Lignano, knapp 30 Kilometer quer durch die Lagune. Wir trinken einen Aperitivo und stellen uns die Frage: Warum bloß?

Beim Extremhindernisrennen geben die Teilnehmer alles
Beim Extremhindernisrennen geben die Teilnehmer alles © Maiwald

Parkplatz bereitet Kopfzerbrechen

Die Bürokratie ist eine feine Sache und gehört zum Leben wie Zahnschmerzen oder ein Spritzer Zitrone im Cappuccino. Denn zwischen dem Tennisklub und den alten Thermen ist ein Parkplatz entstanden. Der ist aber nur ein Provisorium, weil im Oktober die Bauarbeiten für ein zweistöckiges Gebäude beginnen sollen. Bloß hat die Gemeinde vergessen, die archäologischen Auflagen zu befolgen. Die sehen nämlich vor, dass vor Baubeginn 50 Zentimeter tief gebuddelt werden muss, um mögliche antike Ruinen zu finden – obwohl der Parkplatz ja weit außerhalb des eigentlichen Castrums liegt, dem historischen Teil Grados. Tja, und jetzt? In vielen Hinterzimmern werden nun viele "Caffè" getrunken werden, um sich vielleicht doch noch zu einigen. Oder das Projekt für immer auf Eis zu legen.

Autor Stefan Maiwald
Autor Stefan Maiwald © KK