Im Fall des sogenannten Unabombers, der im Nordosten Italiens jahrelang Sprengfallen legte, beginnt eine neue Untersuchung. Ein Untersuchungsrichter in Triest hat vergangenen Montag zwei Gutachter beauftragt, mit innovativen Technologien zehn Gegenstände zu analysieren, die die Justizbehörden in mehreren Städten in den vergangenen Jahren gesammelt hatte, berichteten lokale Medien. Die Gegenstände sollen auf DNA-Spuren des Attentäters überprüft werden. Die Triester Staatsanwaltschaft will die Objekte mit hochmodernen Instrumenten, die den Ermittlungen neue Impulse geben könnten, analysieren lassen.

Volksfest bei Pordenone

Der „Unabomber„ soll erstmals im August 1994 zugeschlagen haben, als auf einem Volksfest in Sacile bei Pordenone eine Rohrbombe drei Personen verletzte. Später wurde etwa am Strand von Lignano ein pensionierter Carabiniere durch einen Sprengsatz lebensgefährlich verwundet. 2004 war ein Textmarker in der Hand eines neunjährigen Mädchens explodiert, das Kind wurde dabei schwer verletzt.

Zuletzt hatte der Unabomber angeblich im Mai 2006 zugeschlagen. Ein in einer Wasserflasche versteckter Sprengkörper war in Caorle explodiert und hatte dabei einen 28-Jährigen verletzt. Die Flasche war zwischen den Felsen in der Nähe des Meeres abgelegt worden. Der Ingenieur Elvo Z., der bei einer Waffenfirma gearbeitet hatte und eine Leidenschaft für Mechanik und Chemie hegte, war wegen des Falls verdächtigt worden, wurde jedoch nach einigen Jahren entlastet. Unter anderem die 28-jährige Francesca G. forderte eine Wiederaufnahme der Untersuchungen. Sie war das Mädchen, in dessen Hand 2004 der Textmarker explodierte. Das Kind hatte den Stift am Ufer des Flusses Piave gefunden. Bei der Explosion verlor Francesca G. ein Auge und drei Finger.

Unabomber in den USA

Die Bezeichnung „Unabomber“ geht auf eine frühere Serie von Bombenanschlägen in den USA zurück. Zwischen 1978 und 1995 hatte der Mathematiker Theodore Kaczynski Paketbombenattentate auf Universitäten und Fluggesellschaften verübt. Er wurde 1996 verhaftet und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.