"Wir sehen, dass so viele Familien damit kämpfen und das Angebot an multiprofessionellen Teams, die miteinander diese Familien begleiten, bisher unzureichend ist", sagt Anna Maria Cavini. Nach dem Aufbau der Rehaklinik "kokon" im niederösterreichischen Bad Erlach als ärztliche Direktorin und Primaria, ist sie zurück in St. Veit.

Unter dem Titel "Train to Eat" wurde nun erstmalig in Kärnten ein Intensiv-Therapieangebot für Familien auf die Beine gestellt. Fünf kleine Patienten waren dafür mit ihren Familien aus ganz Österreich und sogar aus Deutschland angereist. Betreut wurden sie von einem multiprofessionellen Team, das sich aus Experten aus den Bereichen Pädiatrie, Psychotherapeutische Medizin, Psychologie, Logopädie, Diätologie, Ergotherapie, Physiotherapie und Pädagogik zusammensetzte.

Die Zielgruppe sind Kinder mit Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Denn eine frühkindliche Essstörung kann zu einer massiven Belastung für Familien im Alltag werden, wie Cavini aus langjähriger Erfahrung weiß.

Planung läuft

"Bei Familien mit an Essstörungen leidenden Kindern dreht sich der ganze Alltag ums Essen. Diese Situation ist für alle sehr belastend, der gegenseitige Druck steigt und es gibt Machtkämpfe rund um die Nahrungsaufnahme", sagt Cavini. Ihr Ziel ist es, die Situation zu entspannen, um langfristige Negativfolgen zu vermeiden. Durch zahlreiche Unterstützer konnte ein abwechslungsreiches Programm beim "Train to Eat"-Auftakt in St. Veit auf die Beine gestellt werden, erste Ess-Erfolge stellten sich rasch ein. "Wir sind dankbar, eine solche Chance für unseren Kleinen in Kärnten bekommen zu haben und würden uns sehr freuen, wenn noch viele weitere Kinder unterstützt werden könnten", so eine Familie.

Anna Maria Cavini
Anna Maria Cavini © Kurt Patzak

Das haben Cavini und ihr Team vor: "Die nächsten Intensivtherapie-Tage werden bereits geplant, denn es gibt weitere Anmeldungen von belasteten Familien." Parallel dazu werden Gespräche mit Land, Krankenkasse und Trägern wegen einer künftigen Kostenübernahme geführt.