Das aktuelle Update nach dem Hackerangriff auf die Kärntner Landesverwaltung von Landessprecher Gerd Kurath war heute eher durchwachsen. Bis auf das Auszahlungssystem konnten in den vergangenen Stunden keine weiteren Programme wieder in Gang gebracht werden. "Die Arbeiten laufen nach wie vor natürlich auf Hochtouren", erklärt Kurath. Von ganz großem Erfolg waren sie bis jetzt aber offenbar nicht gekrönt. Nach wie vor ist auch noch nicht abzusehen, wann mit einer Verbesserung der Situation zu rechnen ist. Offenbar haben bereits externe IT-Experten ihre Hilfe angeboten. Das mache laut Kurath aber "keinen Sinn, denn nur wer das System kennt, kann hier unterstützen". Infiziert waren übrigens etwa 100 Computer – die restlichen der insgesamt 3700 PCs wurden daraufhin sicherheitshalber heruntergefahren.

Priorität bei der Wiederherstellung haben momentan das Mailsystem und bestimmte Fachapplikationen, darunter zum Beispiel auch jene für die Passausstellungen. In weiteren Schritten sollen lokale Laufwerke und Fileserver folgen. "Es müssen jedenfalls alle Computer sauber sein,
bevor sie wieder hochgefahren werden können", sagt Kurath.

Bei Mail-Anfragen nachfassen

Wer in den vergangenen Tagen per Mail ein Anliegen oder einen Antrag an das Land geschickt hat, muss sich also weiterhin gedulden. "Sobald das System wieder funktioniert, werden die Nachrichten natürlich so schnell wie möglich abgearbeitet. Verpasste Termine werden ebenfalls schnellstmöglichst neu ausgemacht", fasst Kurath zusammen. Dass Mails "verloren gehen" sollte aber nicht passieren, denn "das Speicherarchiv ist groß genug". Sobald das System wieder funktioniert und Antragssteller allerdings das Gefühl haben, die Bearbeitung dauert "zu lange", hat Kurath den Tipp: "Bitte gegebenenfalls noch einmal nachfassen."

Magistrat Villach springt bei Contact Tracing ein

Gute Nachrichten kommen hingegen zum Thema Contact Tracing. Da der Magistrat Villach nicht ans Landessystem angeschlossen ist, kann von dort aus zumindest die Corona-Nachverfolgung wie bisher durchgeführt werden.

Die Hackergruppe "BlackCat" hat sich übrigens nicht mehr beim Land gemeldet. Die Lösegeldforderung von fünf Millionen Dollar liegt nach wie vor auf dem Tisch – darauf wird aber nicht eingegangen. Ebenso geht Kurath weiterhin davon aus, dass bei dem Angriff keine Daten gestohlen worden sind.