Die weltweite Corona-Epidemie hat auch das öffentliche Leben in Kärnten verändert:

Die Entwicklungen am Mittwoch im Überblick:

Zwei weitere bestätigte Coronafälle

Die Landessanitätsdirektion Kärnten vermeldet Mittwochnachmittag zwei neue, bestätigte Corona-Infektionen im Bezirk Spittal. Die beiden infizierten Personen wurden häuslich abgesondert, es handelt sich dabei um zwei junge Frauen mit leichten Symptomen. Das sogenannte "contact tracing" zur Ermittlung der jeweiligen Kontaktpersonen ist angelaufen, so die Verantwortlichen. Es werden seitens der Bezirksverwaltungsbehörde alle nötigen Maßnahmen gesetzt.

"Von Krankenbesuchen absehen"

Aus Rücksichtnahme auf die Patientinnen und Patienten ersucht die  Kabeg mittlerweile, von Krankenbesuchen abzusehen bzw. diese auf ein Minimum zu beschränken. Diese Maßnahme stehe im Einklang mit den generellen Empfehlungen des Bundes und gelte vor allem dann, wenn Personen im familiären Umfeld grippe- oder erkältungsähnliche Symptome wie Husten, Schnupfen, Fieber und Kurzatmigkeit zeigen, so die Verantwortlichen.

Kirche trifft drastische Maßnahmen

Keine andere Kirche in Österreich trifft so drastische Maßnahmen wie die Diözese Gurk-Klagenfurt, die Nähe zu Italien ist der Grund dafür. Sämtliche Veranstaltungen, auch Taufen und Hochzeiten, sind ausgesetzt. Außerdem wurde die Heilige Kommunion untersagt. Gottesdienste finden aber weiterhin statt, auch die Kirchen bleiben geöffnet.

"Panik ist derzeit nicht angebracht"

Laut dem Wolfsberger Bezirkshauptmann Georg Fejan gibt es im Bezirk derzeit zehn Corona-Verdachtsfälle, davon sind zwei Personen in Quarantäne. Die Bezirksbehörde wird laut ihrem Chef, gemeinsam mit der Polizei, überprüfen, ob die Besuchervorgaben für Veranstaltungen eingehalten werden. "Es wird Kontrollen geben", sagt Fejan. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen rät Fejan zur Zurückhaltung: "Eine Panik ist derzeit nicht angebracht."

Kaiser zu Schulschließungen

In die aktuelle Diskussion um mögliche Schließungen von Schulen und Kindergärten blendet sich Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ein. Er betont, dass diese Maßnahme „der bisher gewaltigste Einschnitt in der Corona-Krise wäre“. Kaiser schlägt vor, den pflichtschul- und elementarpädagogischen Bereich vorerst weiterlaufen zu lassen und nur den Oberstufen-Betrieb einzustellen. Er beruft sich auf Informationen der Medizinischen Universität Wien und sagt: „Die 14- bis 30-Jährigen sind jene Personen mit den meisten sozialen Kontakten und somit die häufigsten Verbreiter von Viren.“

Bildungsdirektor Robert Klinglmair erklärt aber, dass die Entscheidung über Schulschließungen einzig und allein vom Bundes-Krisenstab, also dem Bundeskanzler, dem Innenminister und dem Gesundheitsminister, ausgeht: "Dort wird derzeit darüber diskutiert." Erst wenn dort eine Entscheidung gefallen ist, wird der Bildungsminister eingeschaltet, der sich dann an die einzelnen Bildungsdirektionen wendet. Über eine Schließung der elementarpädagogischen Einrichtungen - also Kindergärten und Krabbelstuben - entscheidet das Land.

Grenzübergänge werden gesperrt

Seit Mittwoch finden sowohl in Kärnten als auch in Osttirol an den Grenzen zu Italien strenge Kontrollen statt. Wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser bekannt gab, werden die Übergänge Nassfeld und Plöckenpass in den nächsten Tagen komplett gesperrt. Die alte Bundesstraße bei Thörl Maglern wird von 21 bis 6 Uhr gesperrt.

Hilfe für Betroffene gefordert

Die FPÖ Kärnten will am Donnerstag in der Landtagssitzung mehrere Dringlichkeitsanträge einbringen, die teilweise in Zusammenhang mit den Corona-Folgen stehen. Unter anderem fordert Klubobmann Gernot Darmann eine Unterstützung der Wirtschaft und Hilfe für die Bevölkerung bei der Kinderbetreuung.

Schienengüterverkehr in Betrieb

Wie die ÖBB am Mittwoch bekannt gaben, bleibt der Schienengüterverkehr von und nach Italien in Betrieb: "Trotz der aktuellen Lage bleiben die Güterverkehr-Verbindungen der ÖBB nach Italien aufrecht. Die ÖBB Rail Cargo Group setzt sich uneingeschränkt für den Schutz der Gesundheit ihrer Mitarbeiter und aller an unserer Tätigkeit beteiligten Personen ein. Gleichzeitig ist es unser Ziel, die betriebliche Kontinuität unserer Dienstleistungen zu gewährleisten."

Hallenbad St. Veit bleibt offen

Vorerst geöffnet bleibt das Hallenbad in St. Veit/Glan. Dort wird die Anzahl der Gäste inklusive Mitarbeiter auf maximal 100 Personen beschränkt. Badegäste mit Verkühlungssymptomen werden nicht eingelassen.

Grippefälle gehen zurück

Während sich Österreich für einen möglichen stärkeren Ausbruch des Covid-19-Virus rüstet, gehen die Zahlen an Grippeerkrankungen zurück. Der Höhepunkt der Influenza-Saison dürfte in Kärnten überstanden sein.

156 Jahre alter Markt abgesagt

Wie nun beschlossen wurde, wird auch der Josefimarkt in Eberndorf heuer abgesagt. In den 156 Jahren seines Bestehens wurde der Mark lediglich zwischen den Jahren 1941 bis 1947 aufgrund des Zweiten Weltkrieges ausgesetzt. 

Flugverschiebungen möglich

Auch am Flughafen Klagenfurt rüstet man sich. Derzeit findet der Flugbetrieb ungehindert statt. Im Laufe der nächsten Wochen könnte es aber zu Flugverschiebungen und Stornierungen kommen.

Strenge Grenzkontrollen

Ab heute, Mittwoch, wird an den Grenzübergängen zu Italien streng kontrolliert. Wer nach Österreich einreisen will, muss ein medizinisches Attest vorlegen oder kommt für 14 Tage in Quarantäne.

Skigebiete bleiben offen

Von den Schließungen derzeit nicht betroffen sind die Kärntner Skigebiete. Laut Klaus Herzog, Obmann der Kärntner Seilbahnen, bleiben die Lifte bis auf Weiteres in allen Skigebieten, die noch geöffnet sind, in Betrieb.

Hallenbad sperrt zu

In Klagenfurt wurden am Mittwoch die aktuellen Auswirkungen auf die Landeshauptstadt bekannt gegeben. Unter anderem wird das Hallenbad bereits heute, Mittwoch, geschlossen. Der Ostermarkt wird abgesagt.

Keine Besuche im Seniorenheim

Von Besuchen in Seniorenheimen raten die Behörden derzeit ab - als Schutz für die Bewohner. Gerade für ältere Menschen könnte das Corona-Virus gefährlich werden.

Schlittenhunderennen abgesagt

Das Schlittenhunderennen, das von 12. bis 15. März in der Innerkrems stattfinden hätte sollen, wurde abgesagt. Auch zahlreiche weitere Veranstaltungen in Oberkärnten finden nicht statt oder wurden verschoben. Auch auf Oster-, Wochen- und Bauernmärkte wirkt sich die Corona-Epidemie aus. In vielen Orten dürfen derzeit Standler aus Italien ihre Waren nicht anbieten.

Telefonstunde: Wie schützt sich Kärnten?

Heute, Mittwoch, sind Landeshauptmann Peter Kaiser und Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner von 16 bis 17 Uhr bei der Kleine Zeitung-Telefonstunde zu Gast. Sie stehen von 16 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0810/200 107 Rede und Antwort.

Freizeitmesse und GTI-Treffen abgesagt

Immer mehr Veranstaltungen werden aufgrund des Erlasses der Bundesregierung in Kärnten abgesagt. Der Erlass gilt vorerst bis Anfang April. Aber auch bei Großveranstaltungen, die erst später stattgefunden hätten, haben die Veranstalter schon jetzt beschlossen, diese nicht durchzuführen. Wie am Mittwoch bekannt gegeben wurde, wird die Freizeitmesse, die Anfang April in Klagenfurt stattgefunden hätte, abgesagt. Auch das GTI-Treffen in Reifnitz, das Ende Mai geplant war, wird heuer nicht stattfinden.

Schulen bereiten sich vor

In den Kärntner Schulen bereitet man sich derzeit auf mögliche Schulschließungen vor. Universität und Fachhochschulen in Kärnten sind bereits ab heute, Mittwoch, geschlossen. Sämtliche Schulveranstaltungen und Skikurse wurden abgesagt.

Kinotickets limitiert

In Klagenfurt wurde eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Unter anderem wurden die Tickets in den Kinos limitiert. In den City Arkaden wurden unter anderem alle Türgriffe, Toiletten und Rolltreppengeländer desinfiziert. Im Cineplexx in Villach lässt man Sitze frei. Auch im CineX in Lienz in Osttirol wird die Anzahl der Gäste derzeit limitiert.

Einschränkungen in Kärnten Therme

In der Kärnten Therme in Villach werden derzeit keine Gäste aus Italien aufgenommen. Dort hat man außerdem strenge Hygienemaßnahmen umgesetzt. Im Villacher Einkaufszentrum Atrio finden derzeit keine Veranstaltungen statt. Der Zutritt zum Center ist aber uneingeschränkt möglich.

Fieberchecks an der Grenze

Am Grenzübergang Thörl-Maglernzwischen Italien und Kärnten werden sein Dienstag punktuelle Fieberchecks durchgeführt. Eine flächendeckende Kontrolle ist derzeit noch nicht geplant. Welche weiteren Maßnahmen getroffen werden, ist derzeit aber noch offen.