Eine internationale Gedenkveranstaltung hat am Samstag beim ehemaligen Konzentrationslager Loibl-Nord stattgefunden. Sie stand ganz im Zeichen des Erinnerns, das lange Zeit „vergessene“ Außenlager von Mauthausen soll so ins Gedächtnis der Bevölkerung gerufen werden. Organisiert und durchgeführt wird die Gedenkfeier vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, wie der Landespressedienst informiert.

Landeshauptmann Peter Kaiser betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Gedenkarbeit: „Sie ist auch eine Warnung vor den aktuellen Entwicklungen – der Verrohung der Sprache, dem Alltagsfaschismus und extremen nationalen Strömungen. Sie tragen dazu bei, dass Feindbilder entstehen und die Gesellschaft gespalten wird.“ Im Zuge seiner Ansprache warnte er außerdem vor Strömungen, die das geeinte Europa in Frage stellen.

„Begonnen hat es mit der Sprache“

Manfred Morokutti, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, erinnerte daran, dass das KZ Loibl nicht an einem Tag entstanden ist: „Begonnen hat es mit der Sprache. Die Medien haben diese zweifelhalten Gedanken ungefiltert übernommen und Feindbilder entstehen lassen. Am Schluss wurde dann entschieden, wer dazu gehört und wer nicht“. 

Aron Stiehl, Stadttheater-Intendant hielt die Gedenkrede. Georg Lexer sprach als Nachkomme eines Zeitzeugen über die Geschichte seiner Familie, wie der Landespressedienst berichtet. Auch die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule meldeten sich zu Wort - und zwar als „Stimme der Jugend“.

Der Gedenkveranstaltung wohnte unter anderem die Österreichische Botschafterin in Slowenien, Elisabeth Ellison-Kramer und der slowenische Generalkonsul Anton Nova, bei. Weitere Teilnehmer waren Alexander Kastner (Vizebürgermeister Klagenfurt), Monika Klengl (Vizebürgermeisterin Ferlach), die Abgeordneten zum Nationalrat Olga Voglauer und Peter Weidinger sowie Manfred Sauer, Superintendent der Evangelischen Kirche Kärnten-Osttirol.