„Alle wollen Gloria helfen. Tausende Menschen haben sich schon gemeldet. Diese Solidarität tut der Familie des kranken Mädchens so gut“, sagt Julia Neugebauer. Die Sprecherin des Vereins „Geben für Leben“ ist überwältigt: Vor knapp zweieinhalb Wochen haben sie und ihr Team einen Aufruf gestartet, weil ein drei Monate altes Baby dringend Stammzellen braucht. „Jetzt gibt es eine unfassbare Welle der Hilfsbereitschaft, die der Familie zeigt, dass sie nicht alleine ist.“

Die kleine Gloria aus Osttirol hat einen lebensbedrohlichen Gendefekt und benötigt daher eine lebensrettende Knochenmarkspende. Aktuell muss das Mädchen mit Mama und Papa abwechselnd in der Kinderonkologie der Innsbrucker Klinik isoliert werden. Für sie, ihre Eltern und den zwei Jahre älteren Bruder ist das eine große Belastung.

Gloria auf Hilfe eins Fremden angewiesen

„In der Familie wurde leider kein passender Stammzellenspender gefunden. Deshalb ist Gloria jetzt auf die Hilfe eines fremden Menschen angewiesen“, sagt Neugebauer. Die Familie und die Organisation „Geben für Leben“ haben daher einen Appell an die Bevölkerung gerichtet, sich typisieren zu lassen.

Seitdem gibt es eine Typisierungsaktion und eine Veranstaltung nach der anderen: „Schulen, Vereine und Firmen haben uns reihenweise kontaktiert, um sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen.“ Erst am Mittwoch war „Geben für Leben“ im Bundesgymnasium Tanzenberg und ein paar Tage zuvor in Salzburg - bei beiden Aktionen wurden wieder weit mehr 500 Typisierungen durchgeführt. „Jeden Tag melden sich neue Helfer, die eine Speichelprobe per Wangenabstrich abgeben wollen“, sagt Neugebauer. Der Verein „Geben für Leben“ sendet die dafür notwendigen Typisierungssets auch per Post zu „Seit unserem Aufruf haben wir schon 4400 Proben per Post versandt, 2755 davon sind bereits im Labor, am Montag schicken wir wieder 2000 Testungen weiter“, berichtet Neugebauer.

Hilfe für alle Betroffenen

Die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab. Dabei steht die größte Typisierungsaktion für das Baby erst bevor: Sie findet am kommenden Sonntag - dem Muttertag - in Glorias Heimat Osttirol statt. In Lienz kann man sich am 12. Mai von 14 bis 18 Uhr im Altstadthotel Eck durch einen einfachen Wangenabstrich als Spender für Gloria oder jemanden anderen testen lassen. Wer sich als Stammzellenspender registriert, der hilft - neben Gloria - auch unzähligen weiteren Betroffenen: Denn die Blutwerte der potenziellen Helfer kommen in eine weltweite Datenbank, in der regelmäßig nach lebensrettenden Stammzellen für schwer kranke Menschen gesucht wird, meist Leukämiepatienten. Immer wieder kann auf diese Weise Hoffnung geschenkt werden.

Neugebauer sagt: „Die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab. Auch für die Aktion in Lienz haben schon sehr viele Menschen ihr Kommen angekündigt. Diese Empathie, die die Leute zeigen, ist so berührend.“ Jetzt hoffen alle auf ein Wunder, auf ein großes Wunder für die kleine Gloria.

Glorias Schicksal berührt
Glorias Schicksal berührt © Privat