„Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen.“ Diesen Spruch hört man von Kärntnerinnen und Kärntnern häufiger. Dass sie die Seen, Berge und Natur, gepaart mit einem milden Klima, tatsächlich auch im Alltag zu schätzen wissen, beweist nun der aktuelle Umzugsreport von „sReal“ und wohnnet.at. Darin gaben die Kärntner ihrem Bundesland in Sachen Lebensqualität 4,03 von 5 Punkten, das Bundesland liegt damit österreichweit auf Platz eins – vor Salzburg, das einen Wert von 3,93 erreichte, und Oberösterreich, das mit 3,94 Punkten bewertet wurde. Was besonders auffällt: Am Land ist dieser Wert in Kärnten noch deutlich höher: Die Kärntner Landbevölkerung vergibt für ihre Wohnsituation sogar 4,26 Punkte, in der Stadt sind es 3,89 – was allerdings auch noch über dem Bundesschnitt von 3,75 liegt.

Während die Menschen am Land vor allem die schöne Landschaft mit ihren Bergen, Seen und viel Grün positiv bewerten, schätzen Stadtbewohner gute Infrastruktur, Verkehrsanbindung und Sicherheit. „Abwechslungsreiche Landschaften machen Kärnten nicht nur zum Urlaubsland, sondern auch zum geschätzten Lebensbereich. Diese hohe Lebensqualität wird durch eine niedrige Kriminalitätsrate und die angenehme klimatische Lage gefördert“, sagt Robert Haubiz, Geschäftsführer Sparkassen Real Service für Kärnten und Osttirol. Zwei von fünf Befragten gaben sogar an, innerhalb des Bundeslandes umzuziehen, um die Lebensqualität zu verbessern. In ein anderes Bundesland würden die Befragten hauptsächlich aus zwei Gründen umziehen: aufgrund eines Jobwechsels oder der Liebe wegen.

Kritik an teuren Immobilien

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, allen voran die steigenden Immobilienpreise. Viele der Befragten klagten über die Preisentwicklung, vor allem in zentralen Lagen. Mittlerweile erfolgt jeder siebte geplante Umzug innerhalb eines Bundeslands bereits aufgrund der Lebenshaltungskosten. Haubiz rechnet zwar damit, dass der Immobilienpreis in den Ballungsräumen auch weiterhin moderat ansteigen werde, aber es werde auch in Zukunft weiterhin Regionen in Kärnten geben, die leistbar sind.

Im städtischen Bereich gab es den größten Punkteabzug für schlechte öffentliche Verkehrsanbindungen, die den Anforderungen nicht gerecht würden. Hier erhofft man sich von der Koralmbahn künftig eine deutliche Verbesserung der Verkehrsanbindung. Haubiz: „Die Anbindung an Graz wird der Region völlig neue Impulse bringen. Märkte, die jetzt noch unterbewertet waren, werden an Attraktivität zunehmen. Davon wird vor allem der Unterkärntner Raum sowie das Lavanttal betroffen sein.“