Seit Jahren wird die Errichtung von flächendeckenden Gewaltambulanzen für Opfer körperlicher Gewalt gefordert. Gestern hat die Bundesregierung den Startschuss gegeben. „In einer solchen Ambulanz können erlittene Verletzungen, auch schon vor Erstattung einer Anzeige, kostenfrei rechtsmedizinisch dokumentiert und für das Strafverfahren gesichert werden“, erklärt Margot Moser-Lechner, Leiterin vom Gewaltschutzzentrum Kärnten. Gestartet werde mit einer Modellregion Ostsüd, kündigte Justizministerin Alma Zadić (Grüne) an. Diese umfasst die Bundesländer Wien, Niederösterreich, das Burgenland, die Steiermark und Kärnten – mit speziellen Gewaltambulanzen in Wien und Graz. Durch die Gewaltambulanzen erhofft man sich eine Erhöhung der Verurteilungsrate bei Gewalt gegen Frauen. In Kärnten wurden in den vergangenen Jahren nur rund 23 Prozent der angezeigten gewalttätigen Männer auch rechtskräftig verurteilt.