Im Rahmen einer Pressekonferenz wagte der 2022 gegründete Verein „ponto“ (Verein zur Förderung ganzheitlicher Burschen*- und Männer*arbeit) mit Sitz in Klagenfurt am Montag den Sprung in die Öffentlichkeit. Was die neue Anlaufstelle für Burschen und Männer in Kärnten bietet und welche Zukunftsperspektiven es gibt, präsentierten Gesellschaftslandesrätin Sara Schaar sowie Roland Jaritz und Dominique Pipal vom Verein „ponto“.

„Der Weg zu tatsächlicher Gleichstellung ist immer ein gemeinsamer Weg“, so Schaar. Über das Referat für Frauen und Gleichstellung wird die Arbeit des Vereins „ponto“ unterstützt. „Denn Frauenpolitik isoliert gibt es nicht, es ist immer Gesellschaftspolitik. Es geht darum, gemeinsam klassische Rollenbilder aufzubrechen und sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Denn Burschen- und Männerarbeit, die bereits in jungem Alter ansetzt, trage dazu bei, stereotype Geschlechterrollen aufzubrechen und Burschen und Männer aktiv in den Gleichstellungsprozess einzubinden.

Sucht, Risikoverhalten, Gewalt

Gesellschaftliche Erwartungen und Normen oder persönliche Unsicherheiten brechen auf viele Burschen und Männer herein. Die Reaktionen darauf sind oft Sucht, Risikoverhalten oder Gewalt. „In meiner persönlichen Arbeit mit Männern in unterschiedlichsten Beziehungen und Kontexten habe ich bemerkt, dass Männer zu wenig selbst spüren und reflektieren“, betont „ponto“-Mitbegründer Roland Jaritz.

Daher ist es das Kernanliegen von „ponto“, bei Burschen und Männern Reflexionsprozesse anzuregen. Dies gelingt durch kostenlose Einzel- und Gruppenberatungen von Burschen und Männern (on- und offline), durch gewaltpräventive Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen oder auch durch spezielle Angebote für Väter (z. B. Väterküche oder Väterwerkstatt). Der Fokus liegt auf präventiven Maßnahmen. „Wir bekommen Anfragen ohne Ende. Das zeigt uns, wie notwendig unsere Arbeit ist. Der Bedarf ist riesig“, so Jaritz.