Spanien hat binnen 24 Stunden hundert neue Corona-Todesopfer und 2.000 neue Infektionsfälle registriert. Das teilten die spanischen Behörden am Sonntag mit. Damit verzeichnet das Land nunmehr 288 Todesopfer und mehr als 7.750 Infektionsfälle.

Spanien ist das am zweitstärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa - nach Italien. Am Samstag hatte die Regierung in Madrid den Notstand ausgerufen und das Land fast vollständig unter Quarantäne gestellt.

Italien: Drakonische Maßnahmen greifen nicht

Trotz drakonischer Vorbeugungsmaßnahmen nimmt die Zahl der Todesopfer auch in Italien weiterhin zu. Am Sonntag wurden 368 zusätzliche Todesfälle gemeldet, das sind fast doppelt so viele wie jene, die am Samstag gemeldet wurden. Damit stieg die Zahl der Opfer seit Beginn der Epidemie am 21. Februar auf 1.809, teilte der Zivilschutz am Sonntag in Rom mit. Allein in der am stärksten betroffenen Region Lombardei stieg die Zahl der Toten am Sonntag um 252 auf 1.218.

Die italienischen Behörden kontrollieren unterdessen streng die Einhaltung der drakonische Vorschriften zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie, die die Regierung ergriffen hat. Nachdem ganz Italien seit Donnerstag unter zweiwöchige Quarantäne mit Sperre von Geschäften und Lokalen gestellt worden ist, wurden 20.003 Personen wegen Verstößen gegen die Quarantäne-Vorschriften angezeigt.

Insgesamt wurden 550.589 Personen kontrolliert, teilte das italienische Innenministerium am Sonntag mit. 982 Shopinhaber wurden angezeigt, weil ihre Geschäfte trotz der Quarantäne offen waren. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, verletzt Paragraf 650 des Strafgesetzbuches, der Missachtung von Behördenverordnungen ahndet. Dabei drohen drei Monate Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 206 Euro.

In der Quarantäne dürfen Italiener nur aus beruflichen, oder dringenden Gründen auf die Straßen, oder um kurze Einkäufe zu erledigen. Sie können dabei von der Polizei kontrolliert werden.