Auf Bestellung der Taliban exportiert der Iran nach Angaben einer dortigen Industrievereinigung Erdölprodukte nach Afghanistan. Die Taliban hätten den Iran benachrichtigt, dass die Lieferungen wieder möglich seien, erklärt der iranische Verband der Exporteure von Öl-, Gas- und Petrochemie-Produkten. Wegen Sicherheitsbedenken hätten einige Händler ihr Geschäft mit dem Nachbarland zuvor eingestellt gehabt.

Seit ein paar Tagen laufe der Export aber wieder. Die Taliban haben demnach Zölle auf Treibstoff aus dem Iran kräftig gesenkt. Nach der Machtübernahme der sunnitischen Extremisten in Afghanistan waren die Treibstoffpreise in die Höhe geschossen, als viele Menschen aus den Städten mit dem Auto aufs Land flüchteten. Der Iran ist schiitisch geprägt.

Die Taliban haben unterdessen die Spitze der Zentralbank neu besetzt. Hajji Mohammad Idris werde helfen, Ordnung in die Institutionen zu bringen und die wirtschaftlichen Probleme angehen, mit denen die Bevölkerung konfrontiert sei, hieß es in einer Erklärung eines Sprechers. Seit der Machtübernahme der Islamisten vor mehr als einer Woche sind in Afghanistan die Banken geschlossen und viele Ämter leer.

Der Zentralbankchef des Landes, Ajmal Ahmady, ist aus Kabul geflüchtet. Ihm zufolge sind die Vermögenswerte der Notenbank außerhalb der Reichweite der Taliban.