Es wird ein ungewöhnlicher Prozess, der mehr als überfällig ist: 700 Jahre nach seinem Tod wird der Fall des italienischen Nationaldichters Dante neu aufgerollt. Dante Alighieri wurde 1302 aus seiner Heimatstadt Florenz verbannt – vermutlich aus politischen Gründen. Bei einer Konferenz heute sollen die Richtersprüche nun aufgearbeitet werden.

Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Treffens in Florenz sind neben Anwälten und Anwältinnen sowie Richterinnen und Richtern auch Nachfahren Dantes und des damaligen Richters. Dem Organisator Alessandro Traversi geht es dabei um eine symbolische Geste der Wiedergutmachung gegenüber Dante, der rechtlich gesehen für die Stadt Florenz bis heute ein Straftäter ist.

Dante ist einer der bekanntesten Dichter der italienischen Literatur sowie des europäischen Mittelalters. Er überwand mit der in Altitalienisch (bzw. Toskanisch) verfassten Göttlichen Komödie das bis dahin dominierende Latein und führte das Italienische zu einer Literatursprache.