Nach einer Razzia am Mittwoch in dem Ort Marsa erklärte die Planungsbehörde der Insel, die Migranten hätten unter "unmenschlichen Bedingungen" gehaust. Die Ställe seien in 19 kleine Unterkünfte mit 20 Quadratmetern Fläche für jeweils zwölf Menschen aufgeteilt worden. Insgesamt seien 200 Betten entdeckt worden.

47 Menschen seien festgenommen worden und würden befragt, so die Behörden. Laut Medienangaben waren unter den Geflüchteten vor allem Afrikaner - die Polizei machte dazu keine Angaben. Viele der Menschen seien auf der Insel illegal beschäftigt, hieß es.

100 Euro pro Monat "Miete"

Auf Fotos sind schmutzige, heruntergekommene Zimmer zu sehen. Die Planungsbehörde sprach von Gesundheitsgefahren und mangelhaften Sanitäranlagen. Laut lokaler Medien mussten die Menschen 100 Euro pro Monat für die Behausung bezahlen. Die Migranten seien aus rassistischen Gründen ausgenutzt worden, sagte Maria Pisani von der Hilfsorganisation Integra.

Malta ist zuletzt wieder mehr zum Ziel von Migranten geworden, nachdem die italienische Regierung die eigenen Häfen für Rettungsschiffe weitgehend dicht gemacht hat. Kritiker werfen der Regierung des kleinsten EU-Landes jedoch vor, sie kümmere sich nicht richtig um die Migranten. Malta hat etwa 500.000 Einwohner.