Papst Franziskus hat am Dienstag bei einem Gespräch mit Priesteramtskandidaten aus Norditalien das Thema Kindermissbrauch angesprochen. Kindermissbrauch sei ein weltweiter Skandal, der ihn an heidnische Rituale wie Kindertötungen als Menschenopfer erinnere, sagte der Pontifex.

"Ihr kennt die Statistiken: Zwei Prozent der Missbräuche werden von Priestern verübt. ́Oh, das ist ja wenig... ́ ́ Nein, ist es nicht! Das ist monströs - auch wenn es nur ein einziger Priester wäre! Suchen wir nicht nach Rechtfertigungen, auch wenn wir nur bei zwei Prozent liegen... Es ist ein Skandal - ein weltweiter Skandal...", sagte der Papst

Kein Schweigen mehr

Franziskus riet eindringlich von Schweigen und Vertuschen ab. "In diesem Fall braucht es Klartext: Wenn ihr so eine Sache seht, sofort zum Bischof! Um diesem Bruder-Täter zu helfen - sofort zum Bischof!" 70 Prozent der Missbrauchsfälle würden sich in der Familie ereignen und dann in Sporthallen durch Trainer, oder in Schulen", erklärte der Papst.

Derzeit findet im Vatikan die Bischofssynode statt. Sie beschäftigt sich den ganzen Oktober über mit dem Thema Jugend, Glaube und Erkenntnis der Berufung. An den Beratungen unter dem Motto "Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung" beteiligen sich mehr als 300 Kirchenvertreter, Experten und Jugendliche. Erstmals reisten auch zwei Bischöfe aus China zu einer Synode im Vatikan an.