Am Ende einer Weltmeisterschaft wird oft von vergebenen Chancen gesprochen. Der Auftritt gegen Dänemark war so eine. Österreich dominierte über weite Strecken mit Zweikampfstärke das Geschehen, zeigte wohl seinen bislang besten Auftritt in Tampere. Doch es mangelte an Geradlinigkeit vor dem Tor, an Effizienz. Und so mussten Thomas Raffl und Co. neuerlich mit hängenden Köpfen vom Eis.

Österreich startete wie erwähnt aktiv, aggressiv und bissig in die Partie. Die Dänen wirkten anfangs überrumpelt vom spielerisch starken Auftritt von Thomas Raffl und Co., die mit viel Puckbesitz und Ruhe zu ihrem Spiel gefunden hatten. Bei den wenigen Vorstößen der Wikinger zeigten die Österreicher ihren Einsatzwillen, warfen sich furchtlos in Schüsse bzw. zeigte Goalie David Kickert eine blitzsaubere Leistung. Thomas Raffl, Mario Huber und später Bernd Wolf sowie ein One-Timer-Hammer von Dominique Heinrich an die Innenstange (17.) hätten zumindest zu einem Treffer führen müssen.

Nebulöse Referee-Entscheidungen

Doch das 1:0 erzielte Dänemark. Ein Klärungsversuch landete direkt am Stock von Nikolaj Ehlers, und der ließ sich nicht zweimal bitten (10.). Kurz vor Drittelende setzten sich die Referees in Szene. Sean Fernandez vermutete exklusiv in der Arena ein Haken, als Ehlers im Zweikampf gegen Heinrich verkantete und gestolpert war. Das sollte nicht die einzige skandalöse Entscheidung des US-Mannes bleiben. Dazu später mehr.

Die Österreicher schüttelten sich bewundernswert ab und blieben ihrer giftigen Linie treu. Sie witterten (zu Recht) die Chance, müde wirkende Dänen schlagen zu können. Der Ausgleich durch Thomas Raffl fiel mehr als verdient. Peter Schneider hämmerte einen Direktschuss in Richtung Goalie Dichow, Österreichs Kapitän fälschte regelkonform zum 1:1 ab. Und praktisch im Gegenzug bewahrte Kickert herausragend gegen Ehlers im 1-gegen-1.

Glasklarer Bandencheck vor 1:2

Für das 2:1 der Dänen sorgten indirekt die Schiedsrichter. Einen glasklaren Bandencheck gegen Benjamin Nissner ahndeten sie nicht, Niklas Andersen bedankte sich auf seine Art mit der neuerlichen Führung. Das einzige österreichische Manko: die Effizienz. In den letzten Minuten des Mittelabschnitts kamen Ehlers und Co. gar nicht mehr aus der eigenen Zone heraus. Allerdings zeigte da auch Dichow herausragende Paraden.

Der Schlussabschnitt begann mit Pech für die zweikampfstarken Österreicher. Gleich nach Wiederbeginn scheiterte erst Nissner an der Stange und Rossi an Dichow. Team Austria kontrollierte zwar mit Puckbesitz, den nächsten Treffer erzielte abermals Dänemark. KAC-Verteidiger Jesper Jensen Aabo hämmerte unhaltbar ins Kreuzeck zum 3:1.

Wer, wenn nicht Mentalitätsmonster Peter Schneider sollte den Österreichern neues Leben einhauchen? Und der Wiener sorgte tatsächlich für das 2:3. Die Freude währte nur 186 Sekunden. Im Powerplay rutschte Kickert der Puck durch – Nicklas Jensen sorgte für das 4:2. Und mit dem Hammer von Mathias Lassen zum 5:2 war die Partie gegessen. Ein Russell-Treffer besiegelte den Endstand. Dänemark ist damit auf Viertelfinalkurs.