Tobias Moretti spricht im grandiosen TV-Spot von Volkswagen gerade einmal einen Satz, bringt es aber im breiten Tirolerisch auf den Punkt: "Scheen is er.“ Nach einem starken halben Jahr und exakt 40.000 Kilometern mit einem VW Touareg TDI 4Motion wollen wir es aber nicht bloß bei dem Schönheitspreis belassen.

Im finalen Befund folgen wir inhaltlich ziemlich uneingeschränkt den treffsicheren Ausführungen von Walter Röhrl, der sich zwischendurch unseren Dauerläufer geschnappt hatte und im Profitest in die Tiefe gegangen war. Röhrl: "In dem, was er kann, zu leisten vermag und an technischen Raffinessen bietet, legt der Touareg die Latte. An seinen Qualitäten muss sich der Wettbewerb messen. Einer muss immer der Chef sein.“

An die Grenzen, die Röhrl auslotete, gingen wir die ganze Zeit über nicht. Besser gesagt: Wir kamen kaum in die Nähe von dem, wozu das Technik-Genie imstande ist. Dabei hätten wir uns durchaus auf einen grimmigen Winter mit Schnee und Eis gefreut.

Weitgehend unangetastet blieb auch das Thema Gelände. Zu welchen Taten der Touareg abseits von befestigten Straßen fähig wäre, hatten wir zuvor bei Testfahrten im marokkanischen Atlas-Gebirge erfahren dürfen. Den Vorwurf, in der dritten Auflage zu einem SUV-Softie verkommen zu sein, widerlegte der Zweitonner über alle Fahrmodi eindrucksvoll.

Unser bevorzugtes Terrain war die Langstrecke. Sie erwies sich als die eigentliche Spezialdisziplin des edlen Flaggschiffs. Der Komfort ist ein Hammer, es begeistert, wie geschmeidig und leise der große Wagen abrollt, wie er präzise lenkt und verzögert. Das geht freilich auf das Konto der Luftfederung und Allradlenkung, den Aufpreis sollte man in Kauf nehmen.

Nur Feines können wir auch über die Maschine berichten. Wir fahren immer noch gerne Diesel, und der V6 mit 231 PS erwies sich als guter Griff. In Verbindung mit der Achtgang-Automatik managt das Dreiliter-Triebwerk den Zweitonner tadellos. Respektabel: Über die Testphase blieben wir im Schnitt unter acht Liter, da ist nicht zu klagen.
Leicht überfordert hat uns das imposante Digital-Cockpit mit dem 15-Zoll-Hauptschirm, da haben wir bis zuletzt nicht alles auf die Reihe bekommen. Auch bei den Assistenzsystemen hat man es vielleicht zu gut mit uns gemeint.

Bis zur Zielflagge machte der Touareg keine Faxen, eine Reifendruckwarnung erwies sich als Schwächeanfall der Software. Abseits vom Service forderte der Touareg zwei Liter Motoröl extra und zwei Ladungen Adblue ein. Zuletzt: der Preis. Ja, er ist stolz, aber nicht unverschämt.

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