Das Autojahr 2015 war bekanntlich turbulent, für die Hersteller wirtschaftlich aber keineswegs übel. Und die Aussichten für 2016 sind auch nicht so schlecht, selbst wenn in China offensichtlich nicht mehr Milch und Honig fließen.

Die Autobauer haben jedenfalls nachgeladen und beglücken die Kundschaft in den nächsten zwölf Monaten mit fast 150 neuen Modellen. Allerdings: Vom fälligen Paradigmenwechsel ist auch 2016 noch wenig zu spüren. Zwar hat das Thema Elektromobilität im Sog des Abgasskandals und des Klimagipfels ganz offensichtlich an Fahrt gewonnen und so manchem Autobauer ein klares Bekenntnis dazu abgerungen, doch in den Schauräumen ist die Entwicklung noch nicht angekommen.

Ganz neu an die Dose gehen heuer lediglich das Citroën Spaß-Cabrio Méhari, der Tesla X (ein siebensitziges SUV mit Flügeltüren vorne) und der Smart Forfour. Dazu kommen die Neuauflagen des Nissan Leaf und des Smart Fortwo. Zum Jahresende könnte eventuell das neue Opel-Elektroauto vorfahren. In Sachen Brennstoffzelle hebt Honda die Fahne: Der Clarity wird ab September zu kaufen und zu fahren sein, sofern sich eine Wasserstofftankstelle findet.

Ein Blick auf das Angebot bestätigt vielmehr den anhaltenden weltweiten Trend zum Sport Utility Vehicle. Die hochbeinigen und margenträchtigen Alleskönner stehen weiterhin hoch im Kurs, wobei immer mehr Kunden in den kleineren Klassen höher sitzen wollen. In Österreich griff zuletzt schon jeder vierte Käufer zu einem Crossover.

Dem SUV verfallen

Auf der SUV-Welle surft 2016 ziemlich massiv der Volkswagen-Konzern, mit Audi an der Spitze (Q1, Q2, Q5). Mit dem Nachfolger des VW Tiguan spielen dann auch Seat und Skoda in der Kraxelgruppe mit. Highlights im Segment: der zu 80 Prozent aus Alu gefertigte Jaguar F-Pace. Und der Bentley Bentayga, ein SUV-Monster mit Zwölfzylinder und brachialen 608 PS.

Das Duell des Jahres steigt in der Premium-Liga, erneuern doch Mercedes und BMW ihre Oberklasse-Stars. Während die E-Klasse schon im März verfügbar ist, bringt BMW den 5er erst gegen Jahresende.

Das Auto, das neugierig macht, ist der Hyundai Ioniq, der mit drei verschiedenen Öko-Antrieben (vollelektrisch, Hybrid, Plug-in-Hybrid) vorfährt. Freuen darf man sich auf die neue Alfa Giulia. Und auch der Honda-Sportwagen NSX kommt 2016 zurück.

Zuletzt die Tollheit des Jahres: Wenn Bugatti in Genf das Tuch vom Chiron zieht, wird eine Schallmauer durchbrochen: Für das 1500-PS-Biest soll es schon 100 Käufer geben.