Am Dienstag gibt Marcel Koller den Kader für die WM-Qualifikationspiele gegen Wales (6. Oktober) und Serbien (9. Oktober) bekannt. Ob da auch wieder ein Sturm-Spieler zu Nationalteam-Ehren kommen wird? Gut möglich, denn Sturm-Angreifer Deni Alar erzielte gegen den WAC den dritten Doppelpack seiner Saison - und zudem laboriert Kollers Angriffswahl Nummer eins, Marc Janko, zurzeit an Oberschenkelproblemen.

Sturm fand schwer in die Partie

Gegen den WAC musste Sturm in der Anfangsphase Dankesworte an Fortuna aussprechen: Christopher Wernitznig schlug eine Flanke in den Strafraum der Grazer, Sturm-Kapitän Christian Schulz lenkte sie an die eigene Querlatte. Er klärte vor WAC-Angreifer Sanogo, der sich sehr giftig präsentierte - wie die gesamte WAC-Mannschaft. Die Kärntner hatten mehr Spielanteile, attackierten früh und ließen das Offensivspiel der Grazer anfangs im Keim ersticken.

Doch Sturm zeigte dann - doch überraschend - das, was die Grazer in dieser Saison auszeichnete: Unglaubliche Effizienz, schnörkelloses Spiel nach vorne. Deni Alar erzielte innerhalb von drei Minuten seinen dritten Doppelpack in der Saison und ließ kurz die WAC-Abwehr ganz alt aussehen. Erst zeigte Stefan Hierländer seine technische Raffinesse, er überspielte das WAC-Mittelfeld, gab weiter zu Marc Andre Schmerböck, dessen Zuspiel Alar ins Tor schob (38.). Dann tanzte Stefan Huspek Gegner Jochim Standfest aus, WAC-Verteidiger Michael Sollbauer konnte seinen Stanglpass nicht klären - was Alar wieder eiskalt ausnutzte und einen Großteil der 12.768 wieder jubeln ließ. Obwohl man eigentlich gut begonnen hatte, lief der WAC in der zweiten Hälfte also zwei Toren nach.

Mit dem zwei-Tore-Vorsprung war Sturm in der zweiten Spielhälfte nicht mehr so unter Druck wie zuvor. Der WAC hingegen musste voll investieren, um noch etwas aus Graz mitnehmen zu können. Erst erzielte Boris Hüttenbrenner ein (zurecht aberkanntes) Abseitstor, dann wechselte Heimo PfeifenbergerJacobo ein - und der Spanier köpfelte wenige Minuten nach seiner Einwechslung gleich an die Querlatte (66.). Erneut hatten die Kärntner, die auch in der zweiten Spielhälfte etwas mehr Ballbesitz hatten, Pech.

Sturm wartete auf Konterchancen, die sich aber kaum anboten. Der WAC verzeichnete ein klares Chancenplus, traf aber nicht. In der 79. Minute köpfelte mit Philipp Prosenik zum dritten Mal in diesem Spiel ein WAC-Spieler an die Querlatte. Das Spiel brachte eine Erkenntnis: Wenn der WAC ähnlich konsequent wäre wie der SK Sturm, dann hätte man den Grazern noch durchaus gefährlich werden können.

Edomwonyi legte nach

Der eingewechselte Bright Edomwonyi legte mit einem Sprint über das halbe Spielfeld dann noch das 3:0 drauf (88.) - und der Jubel, die Glückwünsche seiner Kollegen zeigten, wie gut der Zusammenhalt zurzeit bei den Grazern ist.

Den Grazern reichte gegen den Kärtnern somit eine durchschnittliche, nicht berauschende Leistung für die nächsten drei Punkte, achte starke Minuten waren genug. Was Sturm auszeichnete - eine effiziente Chancenverwertung - ließ der WAC zur Gänze vermissen. "Wenn man individuelle Fehler macht, hat man wahrscheinlich auch verdient verloren - auch wenn man vielleicht das bessere Team war. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, das war einen anständige Leistung", sagte WAC-Verteidiger und Ex-Sturmspieler Jochim Standfest.

Rückschläge für Wiener Vereine

Rapid musste sich auswärts gegen den SKN St. Pölten mit einem 1:1 begnügen und liegt als Dritter schon sechs Punkte hinter Sturm. Der Tabellenfünfte Austria kassierte sogar eine 1:2-Heimniederlage gegen die Admira. Schlusslicht bleibt der SV Mattersburg nach einem Heim-1:1 gegen die SV Ried.

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