GRAZ. Musik der New York School kann sich von so traditionsverwurzelter europäischer Musik wie der des Frankfurters Mathias Spahlinger (69) grundlegend unterscheiden. Diesem widmete die IGNM Steiermark bei den "Tagen Neuer Musik" im Minoritensaal eine Personale, der ein kontrastierendes Konzert von "open music" mit Werken von Earl Brown und Christian Wolff vorausging.

Es lag keinesfalls am ensemble]h[iatus, dass Pausen in den New Yorker Stücken der 50er- und 90er-Jahre so entleert wirkten, denn nicht die Improvisationen des französischen Ensembles führten zu so isolierten Klangpunkten, sondern die gespielten Kompositionen. Vielleicht am stärksten von den drei zu hörenden Werken Spahlingers verdeutlichte sein Streichtrio "presentimientos" (Vorgefühle, 1993), wie gerichtet und Spannung erzeugend jeder Moment intensiver Musik sein kann. Das Österreichische Ensemble für Neue Musik Salzburg interpretierte hervorragend. HERBERT SCHRANZ