Das klassische Ballett für die Weihnachtszeit ist nach zehn Jahren wieder einmal an der Grazer Oper zu sehen. Ballettchef Jörg Weinöhl lässt unter dem Titel "Nussknacker und Mäusekönig" die Geschichte von E.T.A. Hoffmann neu aufleben. Zur Musik von Peter I. Tschaikowsky wirft er zusammen mit Ausstatterin Saskia Rettig einen Blick auf die Geschichte vom Weihnachtsabend der kleinen Clara.

"Das Besondere daran ist, dass es ein Kunstmärchen ist, das hat einen anderen Ursprung als die Märchen der Gebrüder Grimm, da kommt noch etwas anderes dazu", erklärte Weinöhl im APA-Gespräch. Die Arbeit an dem Ballett entwickelte sich aus verschiedenen Faktoren: "Wichtig war es, auf den Urtext zu schauen und auf die Arbeit, die Tschaikowsky mit Petipa zur Uraufführung gemacht hat und daraus meine eigene Perspektive zu entwickeln", meinte der Choreograf.

In seiner Version des Balletts geht es "vor allem um die Träume, die Clara am Weihnachtsabend träumt." Dazu wurde die Ballettmusik noch ergänzt durch weitere Musik von Tschaikowsky: Zwei Sätze aus der 4. Symphonie, zwei Stücke aus der Schauspielmusik zu "Schneeflöckchen" und "Troika" aus "Jahreszeiten" bieten noch mehr Raum für getanzte Fantasien.

In der neuen Inszenierung hat das Ballett drei Akte. Der erste schildert den Weihnachtsabend in der Familie, im zweiten werden die eher bedrohlichen Träume des Mädchens sichtbar, die sich im dritten Akt in eine friedliche Winterwelt auflösen. Dabei wird die kindliche Perspektive besonders durch eine Mausefalle verdeutlicht, die sich plötzlich vergrößert und so etwas wie ein Haus darstellt.

Jörg Weinöhl, Ballettchef der Oper Graz
Jörg Weinöhl, Ballettchef der Oper Graz © SABINE HOFFMANN