Neben dem Balkanstaat Montenegro kämpft die Feuerwehr auch im benachbarten Kroatien gegen schwere Waldbrände. Die Brände erreichten am Montagabend Vororte der zweitgrößten kroatischen Stadt Split an der Adriaküste, wie örtliche Medien berichteten. Ein Einkaufszentrum musste evakuiert werden, mehrere Autos brannten aus.

Dicker Rauch über der Stadt

Dem Fernsehsender HRT zufolge geriet auch die städtische Mülldeponie in Brand. Über der Stadt war dicker schwarzer Rauch zu sehen. Insgesamt wurden den zweiten Tag in Folge mehrere Dutzend Waldbrände in der Gegend um Split gezählt. Mehrere Häuser gerieten bereits in Brand. Rund 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz gegen die Flammen. Unterstützung erhielten sie von mehr als hundert Soldaten sowie Löschflugzeugen.

Dramatische Bilder erreichen uns aus dem Raum Split:

Viele Österreicher urlauben derzeit an Kroatiens Küste und posten Fotos und Videos von den Waldbränden:

Auch in Montenegro ist die Lage angesichts von Waldbränden nach Behördenangaben kritisch. Die NATO-Allianz und ihre Bündnispartner werden den jüngsten Mitgliedstaat Montenegro bei der Bekämpfung der Waldbrände an der Adria-Küste durch die Entsendung von Löschflugzeugen unterstützten, berichteten montenegrinische Medien. Podgorica hatte durch den EU-Zivilschutz-Mechanismus und das Euroatlantische Zentrum für Koordinierung der Katastrophenhilfe EADRCC am Montag um Hilfe ersucht.

Auf der Halbinsel Lustica an der Bucht von Kotor toben seit Sonntag heftige Waldbrände, mehrere hundert Einwohner verschiedener Dörfer sowie Touristen mussten evakuiert werden. Am Dienstag stand gemäß jüngsten Medienberichten die Evakuierung von Bewohnern eines weiteren Dorfes unmittelbar bevor. Starker Wind aus wechselnder Richtung erschwerte in den vergangenen Tagen die Löschbemühungen.

In Portugal brachen unterdessen ebenfalls neue Waldbrände im Norden und in der Mitte des Landes aus. Im Juni waren bei einem verheerenden Waldbrand in Portugal 64 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden.

Brände auch in Italien

In Italien sind die Einsatzkräfte in der Toskana und in Rom im Dauereinsatz. Bei anhaltender Sommerhitze toben mehrere Waldbrände in Italien weiter. Am Montag stand der Pinienwald bei Castelfusano in Flammen, der als "grüne Lunge" von Rom gilt. Einige Familien mussten ihre Häuser verlassen. Über der Gegend hingen dichte Rauchwolken. Ein Teil der Verkehrsachse Cristoforo Colombo, die Rom mit dem Meer verbindet, musste wegen des Rauchs geschlossen werden.

Brände wüteten auch auf dem Hügel Posillipo in Neapel, auf dem sich eines der elegantesten Viertel der Vesuvstadt befindet. Die Feuerfront war 500 Meter lang, berichteten italienische Medien.

In Acropoli nahe der kampanischen Stadt Salerno mussten Dutzende Familien ihre Wohnungen verlassen, da sich die Flammen den Häusern stark genähert hatten. In Capaccio Paestum mussten einige Ferienanlagen geräumt werden. In Salerno wurde ein 24-Jähriger wegen Brandstiftung festgenommen.

Feuerwehrmannschaften waren auch in der Toskana im Dauereinsatz. Ein 55-jähriger Feuerwehrmann, der in der Provinz Pistoia die Flammen bekämpfte, musste ins Spital eingeliefert werden. Seit über 20 Stunden war er gegen die Flammen im Einsatz.

#prayforcroatia

Unter dem Hashtag #prayforcroatia haben sich User via Twitter weltweit gemeldet, um Solidariät mit den Opfern der verheerenden Waldbrände zu bekunden: