Die Energiepreise steigen und auch immer mehr Menschen wollen im Falle eines Blackouts vorbereitet sein. Daher erfreuen sich Holzöfen, Elektroheizungen und andere Heizmethoden derzeit großer Beliebtheit. Mit deren vermehrter Nutzung – vor allem, wenn sie unsachgemäß in Betrieb genommen oder schlecht gewartet werden – steigt jedoch auch die Brandgefahr, warnen Experten des KFV und der Bundesinnung der Rauchfangkehrer in Österreich. Laut KFV-Unfallstatistik ereignen sich in den kalten Monaten durchschnittlich mehr als 500 Wohnungsbrände – 20 bis 30 Menschen verunglücken sogar an den Folgen eines Brandes, die Mehrheit davon in privaten Haushalten. Die häufigsten Ursachen dabei sind elektrische Energie sowie offenes Licht und Feuer. Auch die nun sehr beliebten Teelichtöfen bergen Gefahren.

Überlastete Stromanlagen

Die vermehrte Nutzung von elektrischen Geräten, wie Elektroheizungen, kann im Ernstfall zu einer Überlastung der Stromanlage führen. Elektrische Wärmestrahler eignen sich nicht für das Beheizen der gesamten Wohnräume, sondern nur für das kurze Erwärmen eines Raumes. Dabei ist bei der Nutzung von Mehrfachsteckdosen Acht zu geben. Mehrfachsteckdosen können gefährlich sein, wenn zu viele Geräte daran angeschlossen sind. Die meisten Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdosen sind auf eine Leistung von 3000 bis 3500 Watt ausgelegt. Alle Geräte, die daran angesteckt werden, sollten in der Summe maximal diese Gesamtleistung erreichen.

Schlechte Wartung

Ist ein elektrisches Heizgerät nicht gewartet oder gar defekt, besteht zudem die Gefahr eines Brandes. Wärmestrahler oder Geräte mit Heizspiralen sollen daher nie unbeaufsichtigt in Betrieb genommen werden, da sie bei Kontakt mit anderen Materialien (z. B. Stoff oder Staub) einen Brand auslösen können. "Elektrische Geräte zählen unter anderem zu den häufigsten Brandauslösern. Durch den vermehrten Einsatz von Elektroheizungen und Co. ist somit auch von einer erhöhten Brandgefahr im Laufe der nächsten Heizperioden auszugehen", warnt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV.

Beschädigte Kabel oder Stecker

Auch das Verwenden von beschädigten Kabeln oder Steckern kann Schwellbrände auslösen und zu Rauchgasvergiftungen führen. Durch regelmäßige Wartungen oder den Kauf hochwertiger Geräte kann die Unfallgefahr stark reduziert werden. Der FI-Schalter verhindert eine Überlastung der Stromanlage und soll regelmäßig auf seine Funktionalität überprüft werden.

Auf Prüfzeichen achten

Steht der Kauf eines elektrischen Geräts bevor, empfiehlt es sich, auf Prüfzeichen zu achten. Das CE-Zeichen wird für gewöhnlich vom Hersteller selbst am Produkt angebracht, dokumentiert jedoch nur die Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen – ohne weitere Überprüfung durch unabhängige Prüfstellen. "Wirklich hochwertige, geprüfte technische Geräte lassen sich an den Prüfzeichen erkennen", erklärt Kaltenegger. Geräte, die neben dem CE-Kennzeichen ein zusätzliches Prüfzeichen, wie etwa GS, ÖVE, VDE oder TÜV aufweisen, wurden zusätzlich durch eine unabhängige Stelle auf Ihre Produktsicherheit getestet.

Öfen: Drei- bis fünfmal so viele Anfragen 

Die Bundesinnung der Rauchfangkehrer kann den großen Ansturm auf alternative Heizsysteme zu Gas bestätigen: "Seit der Diskussion um die Unsicherheiten betreffend Gasversorgung haben die Anfragen für Ofeninstallationen für Holzöfen bzw. die Umrüstung von Zentralheizungen auf Biomasse bei den Österreichischen Rauchfangkehrern im Schnitt um das Drei- bis Fünffache im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen", stellt Christian Plesar, Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer in Österreich, fest. Insbesondere in Wien kann im bundesweiten Vergleich die größte Nachfrage festgestellt werden. Durch die vermehrte Nutzung von Holzöfen steigt jedoch auch das Risiko für menschliches Fehlverhalten. So kann die unsachgemäße Handhabung, wie etwa die falsche Luftzufuhr oder das Verheizen ungeeigneten Materials, zu einer starken Rauchentwicklung oder gar Brandbildung je nach Modell führen.

Geeignete Brennstoffe verwenden

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme besteht in der Wahl der geeigneten Brennstoffe für das jeweilige Kaminmodell. "In der Regel eignen sich für Öfen, Festbrennstoff-Herde und klassische Kamine Brennstoffe wie etwa Holz, Kohle oder Briketts. Hierbei gilt: Es sollten nur Brennstoffe verheizt werden, die den aktuellen Richtlinien des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen und auch laut Hersteller geeignet sind", so Plesar. Speziell beim Brennstoff Holz ist zu berücksichtigen, dass nicht jedes Holz sich auch als Brennstoff eignet. Trotz der gestiegenen Preise und der aktuell schwierigen Beschaffungsmöglichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass nur trockenes und naturbelassenes bzw. unbehandeltes Holz zum Heizen herangezogen wird. Abfälle, wie etwa Zeitungspapier, dürfen keinesfalls als Brennstoff genutzt werden. Eine unsachgemäße Montage, sowie das Verbrennen ungeeigneter Stoffe kann giftige Gase wie Kohlenmonoxid hervorrufen. Das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) entsteht unter anderem, wenn kohlenstoffhaltige Materialien wie Holz, Holzkohle oder Gas ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr verbrennen. Etwa 250 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr eine Vergiftung durch das geruchlose, reizfreie Gas Kohlenmonoxid.

Beratung durch Fachpersonal

Um nun sicher durch die Heizsaison zu kommen, sollten beim Einbau, der Inbetriebnahme und Wartungen eines Kaminofens Rauchfangkehrer hinzugezogen werden. Diese achten etwa auf den optimalen Aufstellungsort, nötigen Sicherheitsabstand sowie feuerfesten Untergrund und geben Sicherheitshinweise für die Nutzung des neuen Ofens. Auch hinsichtlich der Nutzung elektrischer Geräte, wie beispielsweise Wärmestrahler, müssen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. So sollten ältere Geräte noch vor der Heizsaison gewartet werden. Bei Neukauf ist auf entsprechende Prüfzeichen zu achten.