Kräftige Zuwächse konnte die Steiermärkische Sparkasseim für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 vermelden. Das Betriebsergebnis stieg von 190 auf 213 Millionen Euro, der Jahresüberschuss, also der Gewinn nach Steuern, kletterte im Jahresabstand von 167 auf 178 Millionen Euro, damit wurde das beste Ergebnis in der nunmehr fast 200-jährigen Geschichte erzielt. Vorstandschef Gerhard Fabisch sprach im Rahmen der Bilanzpräsentation davon, dass man in allen Sparten und auch Märkten über Plan abschließen konnte.

Die Bilanzsumme belief sich auf 15,76 Milliarden Euro, das Eigenkapital stieg abermals - von 1,54 auf rund 1,64 Milliarden Euro. fabisch sieht sein Haus - auch im internationalen Vergleich - sehr gut aufgestellt. 

An Kreditforderungen habe man 11,2 Milliarden Euro in den Büchern (2017: 10,8 Milliarden) An Verbindlichkeiten gegenüber Kunden standen 11,62 Milliarden Euro zu Buche (2017: 10,73 Milliarden). Auch bei den notleidenden Krediten ("Non performing loans") dürfte es keine Sorgenfalten geben: Die Rate lag bei 2,2 Prozent, die EZB nennt 5 Prozent als Schmerzgrenze. 2017 hatte man noch rund 32.000 Neukunden registriert, 2018 waren es rund 45.000.

"In vielerlei Hinsicht gutes Jahr"

2018 wurde von Fabisch als "in vielerlei Hinsicht gutes Jahr mit guten Wirtschaftsdaten" bezeichnet. "2,7 Prozent Wirtschaftswachstum ist ein respektabler Wert, dazu kommt ein stabiler Euribor." Auch der Zehnjahreszinssatz sei stabil, wenngleich man eine langsame Erhöhung erwartet habe. "2019 ist also noch nicht zinswendig, ein Jahr noch müssen sich Sparer gedulden", sagte Fabisch. Generell sei es für die Steiermärkische gut gelaufen, alle Sparten, Geschäftsfelder und alle Töchter am Balkan seien sehr deutlich über Plan gelegen. "Manche über ein Drittel, das kommt selten vor", so der Vorstandschef. Zum dritten Mal hintereinander habe man eine positive Risikovorsorge. Ein kleines Problem werde es allerdings schön langsam, neue Mitarbeiter zu bekommen, wie in allen Branchen. "Die Anzahl derjenigen, die sich um einen Job bemühen, war schon mal größer", so Fabisch.

Starkes Plus im Kommerzgeschäft

Der für das Kommerzgeschäft zuständige Vorstand Franz Kerber sagte, dieses "hatte fast keine Bewölkung, ist um sieben Prozent gewachsen. Wir haben die Konjunktur der Jahre 2017/18 gut umgesetzt. Bemerkenswert ist, dass wir über 80 Prozent unseres Geschäfts mit KMU machen." Der Brexit treffe die Steiermark vielleicht stärker, sagte Kerber: "Aber Gespräche mit Unternehmern zeigten, sie sind nicht nervös, sondern gut vorbereitet. Manche haben Pufferlager errichtet und die vorjährige Höhe der Exporte nach Großbritannien mit rund 650 Millionen Euro war höher als sonst - viele haben Exporte vorgezogen."

Der für das Risikomanagement verantwortliche Vorstand Georg Bucher sprach von der "außerordentlichen Situation, dass unsere Risikoauflösungen von knapp zehn Mio. Euro einen so positiven Beitrag leisten". Zur geringen Zahl der notleidenden Kredite sagte Bucher, man versuche mit Kunden schon in frühen Stadien Lösungen zu finden.

Sava Dalbokov, verantwortlich für die Auslandsbeteiligungen, benannte den Beitrag der südosteuropäischen Töchter zum Konzernüberschuss mit 39,2 Prozent. Der höchste Beitrag kommt hier aus Kroatien. Man verbuchte historisch beste Ergebnisse und tiefste Risikokosten. "Die Stimmung am Balkan ist positiver geworden, was auch mit der Stabilisierung zu tun hat." Der Erwerb der Ohridska Banka, für den noch die Genehmigung der Aufsichtsbehörden ausstehe, mache die Steiermärkische zur viertgrößten Bankengruppe in Nordmazedonien.