Die Gastronomie muss weiter auf die Öffnung warten. "Für uns war klar, dass der Februar für uns geschlossen bleiben wird", sagte der Gastronomie-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer, Mario Pulker, am Montagabend zur APA. "Die Öffnungsschritte sind mutig, wir wären da gern dabei gewesen, aber das spielt's eben nicht." Gastrobetriebe können weiterhin nur Speisen zum Mitnehmen und Lieferdienste anbieten.

Für die Gastronomie sei wichtig, dass die Hilfen schnell ausbezahlt werden, vor allem die Umsatzersätze für November und Dezember, so Pulker. Nach aktuellen Angaben aus dem Ministerium seien insgesamt bereits 107.104 Anträge auf Umsatzersatz mit insgesamt 1,998 Milliarden Euro ausbezahlt worden. Im Dezember seien es 97.552 Anträge mit insgesamt 903 Millionen Euro. "Das entspricht einer Gesamtgenehmigungsquote von 93 Prozent." Bei den noch fehlenden 7 Prozent handle es sich zumeist nur um Verzögerungen aus formalen Gründen, etwa nach Übergaben oder Umgründungen von Einzelgesellschaften auf GmbH.

In den Branchen Gastronomie und Beherbergung seien für November laut aktuellen Zahlen der COFAG 34.309 Anträge auf Umsatzersatz genehmigt und 920 Millionen Euro ausbezahlt worden und für Dezember 32.640 Anträge mit 547 Millionen Euro. Das entspreche einer Genehmigungsquote von 97 Prozent in der Beherbergung und Gastronomie.

"Hauptthema bei unseren Mitgliedern"

"Dass die Hilfen ankommen, ist das Hauptthema bei unseren Mitgliedern", sagte Pulker, "die stehen nämlich mit dem Rücken zur Wand." Die Fixkostenzuschüsse kommen aber laut Pulker "relativ schnell und unbürokratisch" an. Bei der Kurzarbeit seien in der Phase III rund 250 Millionen Euro ausbezahlt worden, eine Milliarde Euro und 20.000 von 21.000 Anträgen seien bewilligt. Insgesamt ausbezahlt seien hier schon 84 Prozent der Kurzarbeitszahlungen für November und Dezember.

Das Warten auf die Auszahlungen beschere den Unternehmern schlaflose Nächte, "aber es geht voran, das ist das Wichtigste. Und dann wird die Branche den Februar auch noch überleben." Wenn man dann im März hoffentlich aufsperren könne, "ist für uns natürlich auch wichtig, dass die Sperrstunde nicht 20 Uhr ist, denn dann können die Restaurants einfach nicht betriebswirtschaftlich funktionieren, ein reines Mittagsgeschäft ist für die Restaurants zu wenig."

Die Kritik der NEOS, wonach die Antragsfrist für den Umsatzersatz viel zu kurz bemessen sei, hält Pulker für "an den Haaren herbeigezogen". Er habe von keiner einzigen Beschwerde darüber gehört.