Der Flugzeugzulieferer FACC steht vor einem massiven Stellenabbau in Ried, schreiben die "Oberösterreichischen Nachrichten". Das Unternehmen arbeite derzeit an verschiedenen Szenarien, aber "im Worst-Case-Szenario kann das aus heutiger Sicht einen Mitarbeiterabbau von bis zu 700 Personen bedeuten", zitieren die "OÖN" Firmenchef Robert Machtlinger.

FACC macht mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Airbus, 10 Prozent mit Boeing. Beide großen Flugzeugbauer haben mit Stornierungen und Kurzarbeit zu kämpfen und die Produktion gekürzt.

FACC hat derzeit rund 3500 Mitarbeiter. Etwa ein Fünftel aller Arbeitsplätze könnte folglich betroffen sein. Nur Lehrlinge und Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen nicht von Kürzungen betroffen sein. Während der Kurzarbeit bis Ende Juni und ein Monat danach dürfen ohne Gewerkschaftszustimmung keine Kündigungen erfolgen. Aber an einem Sozialplan wird bereits gearbeitet, bestätigen auch die Sozialpartner.

Dabei hatte FACC noch vor Kurzem Aufträge für sieben Jahre in den Büchern stehen. Auch das erste Quartal 2020 brachte noch einen Gewinn. Nun sind laut Machtlinger keine genauen Prognosen mehr möglich, man wisse nicht, was man im September für Airbus produzieren müsse.

Bei FACC werde ein Corona-Sparprogramm über 15 Millionen Euro umgesetzt. Als Zeichen der Solidarität verzichten die Führungskräfte von FACC während der Kurzarbeit auf 20 Prozent ihres Einkommens zugunsten eines Härtefonds für schwer getroffene Mitarbeiter. Um das Eigenkapital nicht zu belasten, schlägt das Management vor, heuer keine Dividende auszuschütten".