Der nächste Streikaufruf könne auch über die Feiertage jederzeit erfolgen, sagte Gewerkschaftssprecher Nicoley Baublies der Deutschen Presse-Agentur. Es sei lediglich klar, dass bis einschließlich dem zweiten Weihnachtsfeiertag nicht gestreikt werde. Aufrufe für spätere Zeiträume seien aber möglich, sagte Baublies.

Lufthansa wollte die erneuerte Drohung vorerst nicht kommentieren. Eine Sprecherin verwies darauf, dass beide Seiten Stillschweigen über den Inhalt der Gespräche vereinbart hätten. Die beiden Schlichter - der frühere Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) - hätten zudem die Tarifparteien zu einem weiteren Schlichtungsvorgespräch Anfang Jänner eingeladen. An dem Gespräch werde die Ufo teilnehmen, kündigte Baublies an. "Das schiebt aber nichts auf."

Sogar über den Umfang der Schlichtung uneins

Die Parteien können sich bisher nicht einmal über den Umfang der Schlichtung einigen, obwohl beide Seiten behaupten, an möglichst umfassenden Lösungen interessiert zu sein.

Dem Vernehmen nach verlangt Ufo neben etlichen Tarifthemen zu Lohn, Zulagen und Arbeitsbedingungen einen Schlussstrich unter die harte Strategie, mit der Lufthansa die kleine Spartengewerkschaft in den vergangenen Monaten bekämpft hatte. Dazu gehörten mögliche Schadenersatzforderungen, Kündigungen und interne Personalverfahren gegen Ufo-Funktionäre. Das Unternehmen hatte zwischenzeitlich auch eine Klage verfolgt, mit der Ufo die Gewerkschaftseigenschaft abgesprochen werden sollte.

In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier deutschen Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen. Neue Streiks sind grundsätzlich bei den fünf Gesellschaften möglich.