Über vier Jahre und viele Runden geht eine Art "Bankenkrieg" zwischen UniCredit Bank Austria und der Drei-Banken-Gruppe, bestehend aus BKS, Oberbank und BTV. Die drei Banken halten untereinander jeweils Mehrheiten an den anderen Instituten. An allen drei Geldhäusern ist auch die UniCredit maßgeblich beteiligt. An der BKS Bank hält sie direkt bzw. über die CABO-Beteiligungsgesellschaft 29,78 Prozent. In der BKS das Sagen hat aber das Syndikat aus Oberbank (19,17 Prozent), BTV (18,89 Prozent) und G3B Holding (7,44 Prozent). Besonders knapp ist die Syndikatsmehrheit bei der BTV, dort hält UniCredit in Summe fast 48 Prozent, hat aber nichts zu melden.

Als Wüstenrot im Herbst 2022 fast 430.000 Stück Aktien abgab, kaufte die BKS diese auf Basis der Syndikatsvereinbarung um 41,60 Euro je Aktie – 20 Prozent über dem Kurs – und veräußerte sie um 34,40 Euro an die G3B-Holding AG sowie an die BTV Mitarbeiterstiftung weiter. Dadurch sei, so der Vorwurf der UniCredit, der BKS ein Schaden von 3,083 Millionen Euro entstanden. Der Erhalt der Eigenständigkeit der BTV liege nicht im betrieblichen Interesse der BKS.

"Zum Schutz der Syndikate"

Am 24. Mai will UniCredit bei der BKS-Hauptversammlung über eine Schadenersatzklage gegen die Vorstände Herta Stockbauer, Dieter Kraßnitzer, Nikolaus Juhasz und Alexander Novak abstimmen lassen. Als "völlig haltlos" und "in keinster Weise nachvollziehbar", bezeichnet der BKS-Vorstand diese Vorwürfe: "Schon um den Wert und die Ertragskraft der bestehenden Beteiligungen zu erhalten, hat sich der BKS-Vorstand verpflichtet, den Schutz der Syndikate zu gewährleisten". Auch den Vorwurf, bei der unentgeltlichen Übertragung von Bezugsrechten im Rahmen der BTV-Kapitalerhöhung sei ein Schaden entstanden, weisen die BKS-Chefs zurück.