Die ÖBB rechnen für heuer mit einem neuen Fahrgastrekord, wie ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Bilanzpressekonferenz erklärte. Bereits 2022 gab es mit 42 Millionen Fahrgästen im Fernverkehr einen Rekord. Insgesamt sind im Vorjahr knapp 447 Millionen Personen mit dem Zug oder dem Postbus gefahren – und damit um 38 Prozent mehr als 2021. Den bisherigen Rekord von 477 Millionen Fahrgästen im Jahr 2019 wollen die ÖBB heuer brechen.

"Bahnfahren liegt voll im Trend und das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Für 2023, dem 100. Jahr unseres Bestehens, erwarten wir über 480 Millionen Fahrgäste und damit einen neuen Fahrgastrekord", sagte Matthä, auch wenn für heuer mit einem etwas schwächeren Ergebnis gerechnet wird. Im Vorjahr erzielten die ÖBB ein Ergebnis vor Steuern von 193 Millionen Euro, nach 170 Millionen Euro 2021.

Bereits 2022 war der Personenverkehr mit 158 Millionen Euro der Ergebnistreiber des Konzerns. Einer der Gründe: Bis Ende 2022 wurden insgesamt 200.000 Klimatickets verkauft.

Seltener pünktlich und Cargo-Probleme

Einziger Wermutstropfen für den ÖBB-Chef und seine Kundschaft: Die ÖBB büßten bei der Pünktlichkeit etwas ein. Im Gesamtsystem lag sie bei 95,5 Prozent, nach 96,7 Prozent im Jahr zuvor.

Der Schienengüterverkehr der ÖBB-"Rail Cargo Group" hatte im Vorjahr mit mehreren Problemen zu kämpfen: Zu der Ukraine-Krise kamen die massiv steigenden Energiepreise, geringere Produktionen, Material- und Lieferengpässe und zahlreiche Baustellen in Europa sowie Störfälle. Mit 88 Millionen Tonnen war die Transportleistung leicht rückläufig, aber der Umsatz stieg leicht um drei Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro.

Die ÖBB-Infrastruktur verzeichnete im Vorjahr ein Minus von 15,7 Millionen Euro, das in erster Linie auf die stark steigenden Energiepreise zurückzuführen sei. Die zurückgelegten Zugkilometer stiegen jedoch um fünf Prozent auf 163,8 Millionen Kilometer.