"Auffällig ist, dass bei den Versicherungen neue Anbieter auf dem Markt dazugekommen sind, die sich auch mit Spezialfahrrädern auseinandersetzen", erklärt die VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl. Zum aktuellen Vergleich von insgesamt 10 Angeboten von Fahrradversicherungen durch den VKI sagt sie: "Egal, um welche Fahrradkategorie es sich handelt: "Für jedes Versicherungsprodukt kann man auch das Doppelte bezahlen. Es gibt Prämienunterschiede bis zu 100 Prozent. Es empfiehlt sich also schon, nicht gleich das Produkt zu nehmen, das Ihnen der Händler vorschlägt." Hier geht es zum Versicherungsvergleich vom Juli 2021.

Konkret zeigt sich im neuen VKI-Vergleich einer Versicherung für ein Fahrrad mit einem Kaufpreis von 1000 Euro eine Prämienbandbreite von 50 bis 102 Euro pro Jahr, eine Neuwertversicherung bekommt man ab 60 Euro. Bei einem E-Bike um 4000 Euro liegt die Bandbreite zwischen 100 und 270 Euro, Neuwertversicherung ab 120 Euro pro Jahr. Und ein Lastenrad um 5000 Euro ist mit 150 bis 380 Euro pro Jahr versicherbar. "Es lohnt sich jedenfalls genauer hinzuschauen, manchmal relativieren sich günstige Angebote durch Selbstbehalte."

Versicherungssummen bis 50.000 Euro

Die Versicherung für ein E-Bike unterscheidet sich von der "normalen" Fahrradversicherung durch Leistungen für den teuren Akku, auch der Verschleiß des Akkus ist versicherbar. Die angebotenen Höchstversicherungssummen (also bis zu welchem Wert man ein Fahrrad versichern kann) beginnen im VKI-Vergleich bei 7500, "der nächste Sprung ist bei 10.000 Euro und ein Anbieter versichert sogar bis zu 50.000 Euro".

Das Hauptrisiko, das versicherbar ist, ist jedenfalls der Diebstahl. "Es gibt aber auch Teilediebstahl, Pannenhilfe, Carbonrahmenversicherung etc.", sagt Kreindl. "Wer ein teures Rad kauft, wird sich also genau überlegen, was er braucht."  Zumal der Fahrraddiebstahl bisweilen ja auch über die Haushaltsversicherung abgedeckt ist. "Das gilt allerdings nur für Diebstähle aus versperrbaren Fahrradräumen oder Kellern und das Rad muss zusätzlich meistens auch noch angehängt sein", warnt Kreindl. Fazit: Wer sein teures Fahrrad überall abgesichert abstellen können will, kommt an einer Fahrradversicherung nicht herum. "Aber Vorsicht: Die Versicherer schreiben bestimmte Fahrradschlösser vor, entweder geht es um die Art des Schlosses oder um einen bestimmten Wert, also Kaufpreis, da braucht man dann einen Beleg." Was außerdem gern übersehen wird: Die Kündigungsmöglichkeiten variieren zwischen "täglich" und "nach dem Ablauf von drei Jahren", wie Kreindl betont.

Das beste Angebot für die jeweilige Fahrradkategorie lässt sich dem VKI-Vergleich übrigens nicht entnehmen, "weil wir das Kundenservice der Versicherer im Schadensfall ja nicht beurteilen können und das ist bei Versicherungen ein wichtiges Kriterium". Verglichen hat der VKI folgende Versicherungen: Bikmo, Fase24 & GreCo, Grazer Wechselseitige, Hansemerkur, Hepster, Karl, Uniqa, Wertgarantie, Wype it away, Zurich. Zur kostenpflichtigen Testtabelle geht es hier.