Die staatliche Förderung der thermischen Sanierung von Wohnraum wird nur sehr zaghaft genutzt, berichtet der Marktforscher branchenradar.com. Demnach wurden 2022 für 11.556 Einfamilienhäuser (0,6 Prozent vom Gebäudebestand), 455 Objektwohngebäude (0,2 Prozent vom Gebäudebestand) und 864 Betriebsgebäude (0,3 Prozent vom Gebäudebestand) Förderanträge gestellt. Die Zielmarke der Bundesregierung liege in allen Gebäudetypen aber bei drei Prozent, so "Branchenradar".

Dies bekommen auch die Fensterhersteller zu spüren. Dank stark gestiegener Preise hätten sich zwar ihre Umsätze im Vorjahr um 5,3 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro gesteigert, gleichzeitig sank im Jahresvergleich die Nachfrage um mehr als drei Prozent.

Fachkräftemangel und lange Lieferzeiten

"Der Rückgang ließ sich zur Gänze in der Sanierung verorten. Im Vergleich zum Jahr davor wurden im Gebäudebestand um rund 82.000 Fensterflügel – minus 6,7 Prozent gegenüber Vorjahr – weniger erneuert. Fast das gesamte Volumen betraf den Wohnbau", rechnete "Branchenradar" heute in einer Aussendung vor. Auslöser der geringen Renovierungsaktivitäten seien die hohe Inflation, der Fachkräftemangel, lange Lieferzeiten und dass gleichzeitig einiges in die Gebäudetechnik investiert wurde – Stichwort neue Heizsysteme. "Deshalb wurde auch das Förderbudget für thermisch-energetische Sanierungsmaßnahmen bei Weitem nicht ausgeschöpft", so die Einschätzung der Marktforscher.