Die Arbeitgeber der Metaller wollen bei den laufenden Kollektivverhandlungen die Antiteuerungspakete der Regierung mit berücksichtigt sehen. Berechnungen von Finanzministerium und Wirtschaftskammer hätten ergeben, dass mit den Regierungsmaßnahmen "bereits große Teile der Teuerung des Jahres 2022 ausgeglichen wurden", schreibt FMTI-Obmann Christian Knill in einer Aussendung. 2023 würden weitere Maßnahmen wie die Abschaffung der kalten Progression die Haushalte entlasten.

Die Wirtschaftskammer schätze, dass die heuer wirksamen Maßnahmen gegen die Inflation bei sehr niedrigen Einkommen die Inflationskosten zur Gänze abdecke oder sogar überkompensiere. Bei niedrigen Einkommen würden 75 Prozent und bei mittleren Einkommen immer noch über 50 Prozent der Mehrkosten abgedeckt. Das Finanzministerium komme - bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von bisher etwa sieben Prozent - auf eine Entlastung von acht Prozent bei einem Monatseinkommen von 1500 Euro. Wenn man auch erhöhte Familienbeihilfen berücksichtige, werde die Teuerung bis zu einem Einkommen von 3500 Euro zur Gänze abgegolten.

Steuerfreie Einmalzahlungen

Für Knill ist damit die Erhaltung der Kaufkraft "zu einem sehr großen Teil" bereits abgesichert, daher seien die Forderungen der Gewerkschaft nach gut 10 Prozent Lohnerhöhung "unrealistisch und entbehren jeder vernünftigen Grundlage". "Wir können durch die steuerbefreiten Einmalzahlungen die gestiegene Produktivität abgelten, die bevorstehende Rezession in der Industrie nimmt uns aber jeden Spielraum für nachhaltige Mehrkosten", schreibt Knill. Außerdem könnten steuerfreie Einmalzahlungen in Form von Teuerungsprämien "zu deutlichen Reallohnerhöhungen führen".