Bereits Stunden vor der großen Schlusszeremonie herrschte am Areal rund um die Grazer Messe Jubel, Trubel, Heiterkeit. Bunte Fahnen, Anfeuerungsrufe, Gesänge – in verschiedenen Sprachen. Länderspielatmosphäre dann auch vor der Medaillenentscheidung der Berufseuropameisterschaften in der Stadthalle. Erwartungsfroh zogen auch die österreichischen Fans ein. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Die Siegerehrung der Heim-EM geriet zum Triumphzug in Rot-weiß-rot. 33 Medaillen, davon elf in Gold, konnte das Team Austria bei den EuroSkills, die seit Mittwoch in Premstätten und Graz über die Bühne gegangen sind, erringen. Ein Rekordergebnis. Hinter ihnen liegen drei Wettkampftage, geprägt von Adrenalinschüben, höchster Konzentration und Perfektion.

Mitten drinnen im Geschehen waren mit der Floristin Verena Kleibner und der pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin Selina Fellner  auch zwei junge Kärntnerinnen. Fellner, die bei der Bernstein-Apotheke in Villach arbeitet, konnte sich in ihrer Disziplin den Vizeeuropameistertitel sichern, schnitt in der Wertung damit als zweitbeste ab. Da dieser für die Europameisterschaften neue Bewerb noch in die Kategorie „Präsentationsberuf“ fällt, bezieht der Dachverband „World Skills Europe“ sie nicht in die Wertung mit ein, was die Leistung freilich nicht schmälert.

Erfolgstrainer

Kärntner Erfolge gibt es aber auch auf Ebene der Trainer, die bei den Bewerben als Experten fungieren. So führte Mathias Lenzhofer, seit 36 Jahren Coach von Lehrlingen aus ganz Österreich, den steirischen Möbeltischler Andreas Kaindlbauer zur Silbermedaille. Lenzhofer wurde für sein Engagement erst vor Kurzem von der Talente-Akademie der Wirtschaftskammer Kärntner als „Mentor des Jahres“ prämiert. Kathrin Nußbaumer, die im Jahr 2010 selbst Europameisterin bei den EuroSkills in Lissabon wurde, konnte wiederum mit ihrem „Schützling“, den Tiroler Johannes Aistleithner, die Bronzemedaille im Bewerb „Restaurant Service“ bejubeln.