Rund 100 Millionen Euro hat die Kärntnermilch im Jahr 2020 umgesetzt - trotz Pandemie ein Plus von 1,78 Prozent gegenüber 2019, berichtet Geschäftsführer Helmut Petschar im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Er betont aber auch, dass das Jahr 2020 für die Kärntnermilch besonders herausforderndes war. Der abrupte Ausfall des Tourismus- und Gastronomiesektors sowie die Nachfrageverschiebung hin zum Lebensmittelhandel seien zu bewältigen gewesen. "Ein Härtetest, den wir aber bestanden haben", sagt Petschar. Vor allem der komplette Ausfall der Gastronomie in der Wintersaison habe das Oberkärntner Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Denn der Umsatzanteil in der Gastronomie liege bei rund 20 Prozent.

Export als Umsatzbringer

Ein wesentlicher Umsatzbringer war mit 28,2 Millionen Euro der Export. "Wir haben so einiges wieder wettmachen können", berichtet Petschar. Die größte Herausforderung aktuell seien die Kostensteigerungen bei den Rohstoffen, vor allem bei Verpackungsmaterial wie Folien und Kartonagen, aber auch bei Energie. "Solche dramatischen Entwicklungen was die Rohstoffe angeht hat es eigentlich noch nie gegeben", meint Petschar.

Aktuell laufen Verhandlungen mit den Handelspartnern, um eine notwendige Preisanpassung umzusetzen. Ein entsprechender Milchpreis soll eine flächendeckende Milchproduktion erhalten können. "Unser Beitrag als Genossenschaft ist es, einen entsprechenden Auszahlungspreis zu erwirtschaften", so Petschar. Und er fordert auch mehr Fairness entlang der Wertschöpfungskette. Die Krise biete eine historische Chance, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion neu zu positionieren.

In Summe hat die Kärntnermilch im Jahr 2020 115,34 Millionen Kilogramm Rohmilch zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Ein Rückgang von 1,3 Prozent. Im Schnitt wurden im Vorjahr pro Tag rund 315.000 Kilogramm Milch verarbeitet.

2,3 Millionen Euro investiert

Und trotz Coronakrise hat die Kärntnermilch auch Geld für Investitionen in die Hand genommen. 2,3 Millionen Euro wurden in den Umbau des Frischemarktes in Villach zur Genuss-Meierei, die Sanierung der Sammelwagen-Durchfahrtshalle, die Anbindung eines Molketanks sowie diverse weitere An- und Umbauten in der Produktion und in die Qualitätskontrolle investiert.