Aller guten Dinge sind drei. In 100 Tagen soll das Finale der Euroskills, der Berufseuropameisterschaft, nach zweimaliger Verschiebung der ganzen Berufs-EM mit der Ehrung der Gewinner über die Bühne gehen.
Zuvor messen sich rund 450 junge Männer und Frauen aus unterschiedlichen Fachberufen.

Bis zu 10.000 Menschen dürfen sie täglich bei den Meisterleistungen beobachten – aufgeteilt auf drei Slots zu je 3500 Personen. „Mit den Euroskills wollen wir jungen Menschen zeigen, wie wichtig und wertvoll die berufliche Ausbildung ist“, erklärt Josef Herk, Präsident der steirischen Wirtschaftskammer und fügt an: „Ich bin mir fast sicher, dass Österreich bei dieser Europameisterschaft besser abschneiden wird, als im Fußball.“

Meisterleistungen aus Österreich

Österreichs Fachkräfte konnten bisher drei Mal Europameister werden, betont Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich bei der Auftakt-Veranstaltung im Schwarzl-Freizeitzentrum: „Die österreichische Lehre genießt im Ausland einen hervorragenden Ruf.“

Um diesen auch in Österreich zu verbessern, werden nun auch die Rahmenbedingungen verändert, betont Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck. „Wir erneuern alle Lehrberufe, um auch digitale Kompetenzen zu vermitteln. Die jungen Menschen sollen lernen, was sie wirklich im Beruf brauchen.“ An einer besseren Durchlässigkeit in Richtung Universitäten und Fachhochschulen wird derzeit ebenfalls gearbeitet.

Ursprünglich war die Grazer Messehalle als einziger Veranstaltungsort vorgesehen. Dort finden im Herbst auch Eröffnung und Schlussfeier statt. Die eigentlichen Wettbewerbe werden aber im Schwarzl-Freizentrum stattfinden. Auf rund 70.000 Quadratmeter Freifläche wird eine „Zeltstadt“ aufgebaut, sagt Stefan Praschl, Vizepräsident des Veranstalters WorldSkills Europe.

Wirtschaft sucht Fachkräfte

Rund 50 Werkstätten werden eingerichtet. Um die 15.000 Artikel müssen angeschafft werden, darunter fünf CNC-Maschinen und ganze Küchen. Sämtliche Werkzeuge und Geräte – von der Wasserwaage bis zum Akkuschrauber – müssen für die Teilnehmer ident sein, damit jeder die gleichen Voraussetzungen hat.

„In den Zelten können wir jungen Menschen direkt dutzende interessante Berufe im echten Einsatz zeigen“, sagt Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und betont die hohe Bedeutung der Lehre für die Wirtschaft: „Die steirischen Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte.“ Mit einer Lehrausbildung stünden jungen Menschen alle Karrieremöglichkeiten offen, bestätigt auch Martin Graf, Vorstandsdirektor der Energie Steiermark, die das Event ebenfalls sponsort.

Um die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher zu garantieren, wurde ein detailliertes Sicherheitskonzept erarbeitet. Es gelten die 3-G-Regeln und es wird eine Teststraße geben. Sowohl die Teilnehmer als auch die Gäste werden registriert. Daher gebe es laut Praschl nun die Zusage aller Partnerländer, Teilnehmer zu schicken. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl betont: „Wir wollen uns als perfekte Gastgeber präsentieren.“ Die zusätzlichen Nächtigungen würden auch der Stadthotellerie helfen, wieder durchzustarten.