Facebook macht Ernst mit der weiteren Verzahnung seiner unterschiedlichen Angebote. Die rund zwei Milliarden Nutzer des Facebook-Nachrichtendienstes WhatsApp bekommen derzeit die Aufforderung die neuen Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren. Unter anderem müssen Nutzer nun zustimmen, dass der Facebook-Konzern die Chats speichern und verwalten darf. Die neuen Bestimmungen gelten ab 8. Februar.

Bisher konnte man das noch ablehnen. Diese Möglichkeit wurde nun entfernt. In der Nachricht wird auf die einzige Alternative verwiesen: Im Hilfebereich könne man den Account löschen. Natürlich sind dann auch alle Chats, Bilder und Videos weg.

Seitens WhatsApp wird versucht, zu beruhigen. Ein Sprecher betont, dass auch weiterhin keine Daten von WhatsApp-Nutzern zum Zweck der Verwendung für Werbung an Facebook weitergegeben werden.

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Kritik an Monopol-Stellung

In den USA stößt das Monopol-artige Vorgehen von Facebook auf immer mehr Widerstand. So läuft inzwischen ein Kartellverfahren gegen den Konzern, angestrebt von 48 Bundesstaaten und der Regierung in Washington. Am Ende könnte die Zerschlagung drohen.

Um Nutzer künftig vor solchen Zwangsumstellungen besser zu schützen, hat die EU-Kommission im Dezember ein neues Gesetzespaket vorgestellt. Der "Digital Service Act" soll Nutzern die Möglichkeit geben, zwischen unterschiedlichen Anbietern zu wählen, ohne dabei Daten zu verlieren. Bei Verstößen drohen drakonische Strafen.

Wäre diese Bestimmung schon in Kraft, könnten WhatsApp-Nutzer nun zu Alternativen wie Signal oder Telegram wechseln und alle Chats, Bilder und Videos mitnehmen. Allerdings müssen noch die EU-Staaten und das EU-Parlament zustimmen, bevor diese Regelung in Kraft tritt.

Die Alternativen

Derzeit haben Nutzer von WhatsApp daher nur eine Alternative. Entweder sie akzeptieren oder sie löschen ihren Account. Inzwischen gibt es auch eine Reihe von guten Alternativen.