Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien wirbt um österreichische Urlauber mit einer innovativen Strand-App. Damit können Touristen ihren Strandbesuch in den Badeanstalten entlang der 130 Kilometer langen Küste von Lignano bis Triest buchen.

Nachhaltigkeit und Sicherheit sind die Schwerpunkte in der Werbekampagne, mit der der Fremdenverkehrsverband von Friaul Julisch Venetien um deutschsprachige Touristen buhlt. Jeder Gast verfügt über bis zu fünf Quadratmeter pro Sonnenschirm und könne seinen Strandplatz je nach Bedürfnis wählen. Am Eingang bekommt jeder Besucher ein Armband, mit dem man alle Serviceleistungen des Strandes nutzen kann. Speisen und Getränke können per App bestellt und entweder abgeholt oder direkt zum Liegeplatz geliefert werden. Die friaulischen Strände garantieren auch Flexibilität bei der Reservierung: Kurz vor der Ankunft kann man noch stornieren.

"Wir wollen, dass sich unsere Gäste sicher fühlen, gleichzeitig wollen wir ihnen keine Klinik-Ferien aufzwingen. Urlaubsgefühl bleibt für uns das Wichtigste, darauf wollen wir nicht verzichten", sagte der Direktor des Fremdenverkehrsverbands von Friaul Julisch Venetien, Lucio Gomiero, im Gespräch mit deutschsprachigen Journalisten am Dienstag per Videokonferenz.

Der Präsident des Hotelverbands von Lignano, Martin Manera, betonte, dass die Badeortschaft an der Adria in diesem Sommer ihr Naturangebot besonders hervorheben wolle. "Natürlich ist für uns der Strand wichtig, Lignano bietet jedoch auch Lagune, Wälder und Fahrradwege. Dank der Radwege kann man in voller Sicherheit alle Nachbarortschaften erreichen", sagte Manera.

Österreicher nehmen Platz 1 ein

Österreicher besetzen Platz eins im Ranking der ausländischen Touristen, die am häufigsten in der Region urlauben, gefolgt von deutschen Besuchern. Daher sei die Öffnung österreichischer Grenzen in Richtung Italien so wichtig, betonte Gomiero. Zum Neustart des Tourismus soll auch die am 19. Juni geplante Wiedereröffnung des Flughafens von Triest beitragen.

Die Region rechnet wegen der Coronakrise mit einem Rückgang der Besucherzahlen. Die Saison starte später als in den vergangenen Jahren. "Wir haben jedoch berechtigte Hoffnungen, denn unsere Reiseveranstalter sind uns treu geblieben. Viele Österreicher haben uns geschrieben und versichert, dass sie uns nicht verlassen werden", berichtet Antonella Russo, Sprecherin des Fremdenverkehrsverbands.

Bei den Bemühungen für den Neustart des Tourismus kann Friaul Julisch Venetien auf besonders positive epidemiologische Zahlen blicken. "Während der Epidemie hatte Friaul eines der besten Notstandsmanagements in Norditalien. Das regionale Gesundheitssystem ist effizient und die Bevölkerung hat sich vorbildlich an die Vorschriften gehalten. Wir wollen diese positive Situation schützen", sagte Gomiero.