Ein Preisanstieg bei Wohnen und Verkehr hat die Inflation in Österreich im Jänner auf 2,0 Prozent getrieben, wie die Statistik Austria am Freitag zu ihren monatlichen Berechnungen des Verbraucherpreisindexes (VPI) mitteilte. Im Dezember 2019 lag die Teuerungsrate wegen Preiserückgängen bei Benzin und Diesel bei 1,7 Prozent.

Treibstoffe verteuerten sich im Jänner um 2,7 Prozent, im Dezember hatten sie sich noch um 2,3 Prozent verbilligt. Die Preise für Wohnen, Wasser und Energie stiegen um 3,0 Prozent. Sie seien vor Restaurants und Hotels im Jahresabstand der stärkste Preistreiber gewesen, teilte das Statistikamt mit. Gemeinsam verantworteten diese beiden Kostenblöcke etwa die Hälfte der Inflation.

Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 3,0 Prozent. Haushaltsenergie kostete im Schnitt um 3,7 Prozent mehr, wozu vor allem die um 6,5 Prozent höheren Strompreise beitrugen. Auch für feste Brennstoffe (+3,0%), Heizöl (+2,7%) sowie Fernwärme (+0,8%) stiegen die Preise; Gas hingegen wurde günstiger (-0,9%). Die Mieten stiegen um 2,7 Prozent.

Für Verkehr insgesamt war durchschnittlich um 2,4 Prozent mehr zu bezahlen. Die Preise für neue Autos stiegen um 4,4 Prozent. Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 4,2 Prozent mehr und Flugtickets wurden um 7,9 Prozent teurer. Für Freizeit- und Kulturdienstleistungen war um 2,6 Prozent mehr zu bezahlen. Pauschalreisen kosteten um 3,4 Prozent mehr.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen weniger stark als die allgemeine Inflation - nämlich um 1,2 Prozent. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 1,6 Prozent, jene für Milch, Käse und Eier verbilligten sich minimal um 0,1 Prozent. Für Obst gingen die Preise um 0,5 Prozent zurück, für Gemüse um 1,2 Prozent. Öle und Fette verbilligten sich deutlich um 5,9 Prozent, Butter wurde um 11,9 Prozent günstiger. Vegetarier lebten billiger: Die Preise für Fleisch stiegen um 3,8 Prozent, die für Fisch um 7,1 Prozent.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresvergleich um 1,4 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe umfasst, stieg um 1,8 Prozent. Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte harmonisierte Inflationsrate (HVPI) betrug im Jänner 2,2 Prozent (nach 1,8 Prozent im Dezember), um 0,2 Prozentpunkte mehr als der allgemeine VPI.

Anstieg in Eurozone

In der Eurozone hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres wie erwartet weiter erhöht. Im Jänner seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Damit bestätigte die Behörde wie von Analysten erwartet eine vorherige Schätzung.

Die Inflationsrate ist im Jänner den dritten Monat in Folge gestiegen, nachdem sie im Oktober noch bei 0,7 Prozent lag. Mit dem jüngsten Anstieg erreichte die Rate den höchsten Stand seit vergangenem April. Im Monatsvergleich sind die Verbraucherpreise allerdings gesunken. In dieser Betrachtung meldete Eurostat für Jänner einen Rückgang um 1,0 Prozent.