Wenn am 4. und 5. März Kärntens Unternehmerinnen und Unternehmer mit rund 35.000 Wahlberechtigungen zur Wirtschaftskammerwahl schreiten, hat der ÖVP-Wirtschaftsbund eine deutliche absolute Mehrheit zu verteidigen: 64,03 Prozent. „Wir wollen stärker werden“, legt sich aber der Spitzenkandidat und amtierende Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl die Latte noch höher. „Es sind herausfordernde Zeiten, da braucht es Stärke, um die Wirtschaft mit Stabilität sicher durchzuschiffen“, so Mandl.

"Für alle etwas dabei"

Zum Wahlkampfauftakt Donnerstagabend im Lakeside Park in Klagenfurt brachte Bundeswirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer unternehmensfreundliche Vorhaben aus dem Programm der türkis-grünen Bundesregierung mit. Vor allem verwies Mahrer, der für die ÖVP führend das Kapitel Finanzen und Steuern verhandelt hat, auf „steuerliche Entlastungen und Investitionsförderungen - da ist für alle Unternehmen, groß oder klein, etwas dabei.“

In einer Diskussion mit Unternehmern der von Martin Zandonella angeführten IT-Fachgruppe sagte Mahrer zur geplanten Senkung der Körperschaftsteuer von 25 auf 21 Prozent: „Ich wäre dafür, dass diese Erleichterung mit einer einmaligen Senkung kommt und nicht in Etappen. Der Termin folgt der Logik der Budgetverhandlungen. Zuletzt war es für 2023 angepeilt“, so Mahrer.

"Modell der Transformation"

Zur von den Grünen verlangten Bepreisung von CO2 verwies Mahrer auf bereits jetzt jährlich eingehobene 17 Milliarden Euro Steuern und Abgaben auf Energie in verschiedenster Form, von Mineralölsteuer und Nova bis Vignette und LKW-Maut. „Damit liegen wir in Europa bereits bei den höchsten Energieabgaben.“ Man werde daher sehr sorgsam „ein Modell der Transformation für die Bepreisung von umweltschädigendem Verhalten“ erarbeiten. Er verwies auf sehr konstruktive Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und die Marktchancen österreichischer Umwelttechnologie: „Neun von zehn internationalen Delegationen, die Österreich besuchen, kommen deshalb.“

Export, Entbürokratisierung und Facharbeiterausbildung sind die drei Schwerpunktthemen, die Mandl für den Wirtschaftsbund ausschildert. Maßnahmen wie die Internationale Schule, das Fraunhofer Institut oder der Koralmtunnel hätten Langzeitwirkung. Mit Wirtschaftsreferent Sebastian Schuschnig verwies Mandl darauf, dass die neue Ombudsstelle in der Landesregierung durch Schlichtung bereits 30 Millionen an Investitionen vom Stocken ins Fließen gebracht habe.

WB-Direktorin und Wahlkampfleiterin Sylvia Gstättner hat bei über 1500 Kandidatinnen und Kandidaten auch neue Gesichter in Spitzenposition, etwa Georg Grüner bei Versand/Internet/Handel, Birgit Moser bei Bekleidungstechnik, Wolfgang Streißnig bei Tabaktrafikanten, Klaus Rumpf bei Mechatronik, Sissi Haslinger bei Marktfieranten.