Der Klimawandel ist in aller Munde. Wissenschaftler warnen vor dramatischen Veränderungen. Ein wichtiger Hebel: Die Gebäudewärme. Der Gebäudesektor ist für immerhin 16 Prozent der Treibhausgas-
Emissionen in Österreich verantwortlich.

Doch gerade hier zeigt sich eines der Probleme im Kampf gegen den Klimawandel. Denn im Vollkostenvergleich der Österreichischen Energieagentur schneiden Gas-Brennwertsysteme am besten ab, ist also am günstigsten - unabhängig von der Art des Gebäudes. Bei den CO2-Emissionen schneidet diese Heizung aber denkbar schlecht ab.

Erst wenn die "Raus aus Öl" Förderung eingerechent wird, schneiden sowohl Luft/Wasser-Wärmepumpe als auch Stückholz bei einem thermisch sanierten Einfamilienhaus besser aus.

"Die Ergebnisse des Heizkostenvergleiches 2019 zeigen deutlich: Geht es rein um die Kosten, liegen Erdgas-Brennwertsysteme heute in allen Gebäudekategorien vorne", sagt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Gleichzeitig sehe man aber, wie stark österreichische Hausbesitzerinnen und -besitzer mit fossilen Heizsystemen von den Preisschwankungen, die häufig durch internationale geopolitische Entwicklungen oder Krisen ausgelöst werden, abhängig sind. Denn noch vor einem Jahr, als Gas teurer war, lag die Luft/Wasser-Wärmpumpe und Stückholz bei den Kosten auf Platz 1.

Landwirtschaft setzt auf Holz

Die Frage, wie in Österreich geheizt wird, ist auch der Landwirtschaftskammer Steiermark ein Anliegen. Doch bei ihrer Vollkostenrechnung kommt sie auf ein etwas anderes Ergebnis. Für ein saniertes Einfamilienhaus sieht sie Brennholz vor Pellets am günstigsten. Platz Drei geht an das Erdgas.

Der Unterschied erklärt sich in der Erhebungsmethode, wie Christian Metschina erklärt. "Wir machen den Vergleich für Häuser die eher mehr Energie benötigen, was bei den landwirtschaftlichen Gebäuden in der Regel der Fall ist. Laut Statistik Austria benötigt ein durchschnittliches Einfamilienhaus in der der Stmk. 27.300 kWh Wärmenergie pro Jahr. Das haben wie wir in der Variante 21kW auch gerechnet.

Die Wärmepumpe erreicht in der Berechnung der Landwirtschaftskammer einen schlechteren Wert, weil davon ausgegangen wird, dass nur die Heizung ausgetauscht wird. Eine Wärmepumpe kann aber nur mit Fußbodenheizung effizient betrieben werden. Bezüglich Gas-Heizungen kritisiert die Kammer, dass in der Steiermark weiterhin private Gasanschlüsse gefördert werden.