Der Bundesverband für Elektromobilität Österreich (BEÖ) und der E-Mobilitätsdienstleister Smatrics vernetzen ihre österreichweiten Ladestationen für Elektro-Autos. Dadurch soll das Aufladen von E-Autos erleichtert und der Ausbau von Elektro-Mobilität gefördert werden. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) begrüßten diesen Schritt.

Durch die Kooperation der elf Partnerunternehmen des BEÖ und Smatrics ist es künftig an 3.500 der österreichweiten 5.500 Ladepunkte möglich, das E-Auto per Karte oder App aufzuladen. "Mit dieser Kooperation entsteht eines der dichtesten Ladenetze für Elektroautos in Europa", betonte BEÖ-Vorsitzende Ute Teufelberger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Ziel sei, den Umstieg auf die Elektromobilität möglichst einfach zu machen. "E-Mobilität ist ein wichtiger Beitrag zu den Klimazielen," sagte Smatrics-Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer. "Unsere Vision ist, dass E-Mobilität den "Verbrennern" zumindest ebenbürtig sein wird."

15.000 neue E-Autos

"Wir müssen im Verkehrssektor bis 2020 rund sieben Millionen Tonnen CO2 einsparen", betonte Umweltministerin Köstinger bei der Pressekonferenz. Daher setze man voll auf den Ausbau der E-Mobilität. "Wir haben in Österreich schon rund 23.000 E-Autos und sehen, dass vor allem seit dem heurigen Jahr die E-Auto Zulassungsrate massiv gestiegen ist", so die Ministerin. Im ersten Quartal seien rund 3.300 E-Autos neu zugelassen worden. Auf das gesamte Jahr hochgerechnet könne man 15.000 Elektroautos neu zulassen, erklärt Köstinger. "Wir sind damit mittlerweile unter den Spitzenreitern in der EU, was E-PKW in der Neuzulassung betrifft".

Die Grundlage dafür sei mit der E-Mobilitätsoffensive geschaffen worden. In den Jahren 2019 und 2020 wollen Umweltministerium (BMNT) und Verkehrsministerium (BMVIT) gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft 93 Mio. Euro in die Hand nehmen. Gefördert werden nicht nur Elektro-Autos, sondern auch Autos mit Wasserstoffantrieb und der Ausbau der Ladestationen.

Auch Verkehrsminister Hofer (FPÖ) zeigte sich erfreut über die Kooperation zwischen BEÖ und Smatrics. "Heute ist ein großer Schritt gelungen, wenn es um den dekarbonisierten Individualverkehr geht", betonte er. Trotzdem gebe es noch viel zu tun. So gebe es im ländlichen Raum deutlich mehr Neuzulassungen von E-Autos als im urbanen Bereich. "Das liegt nicht daran, dass die Menschen in Wien nicht auf E-Autos setzen, sondern daran, dass sie keine Möglichkeit haben, in ihrem Wohnhaus das Fahrzeug zu laden", erklärte er. Man werde hier Gesetzesänderungen vornehmen, um Ladestationen auch in Mehrparteienhäusern zuzulassen.

Positive Reaktionen kamen vom E-Wirtschaftsverband Oesterreichs Energie sowie von Wirtschaftskammer Wien und Wien Energie.

800 Ladepunkte in der Steiermark

Rund 800 Ladepunkte betreibt alleine die E-Steiermark in der Steiermark. "Wir haben in den letzten Monaten über 3,2 Millionen Euro in die Aufrüstung des E-Tankstellennetzes investiert. Kein Steirer ist derzeit weiter als 15 Kilometer von der nächsten E-Ladestation entfernt. In einem nächsten Schritt nehmen wir noch einmal 1,5 Millionen Euro in die Hand und bauen weitere 120 Standorte im Ballungsraum rund um die Landeshauptstadt Graz", sagen die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.

Was den Tank-Vorgang selbst angeht, so rechnen die E-Steiermark-Chefs mit einer Veränderung der Ladestations-Technik. Weg vom Ladekabel, hin zum selbständigen, automatischen Andocken des Autos an definierte Lade-Felder, die im Boden versenkt sind. In diesem Zusammenhang erprobe die Energie Steiermark gemeinsam mit dem Innovations-Unternehmen easelink in Graz den Einsatz solch neuer Technologien im eigenen Flotten-Betrieb.