Die Österreichische Post hat 2018 Ergebnis und Umsatz leicht gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 1,5 Prozent auf 210,9 Milionen Euro zu, beim Umsatz gab es ein Plus von einem Prozent auf 1,96 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung im Paketgeschäft setzte sich fort (plus 11,5 Prozent), im Briefgeschäft hielt der Abschwung an (minus 2,5 Prozent). Für heuer wird ein stabiler Umsatz erwartet.Bei der Dividende will Postchef Georg Pölzl noch einmal nachbessern, es wird einen Vorschlag für die Hauptversammlung von 2,08 Euro pro Aktie geben, ein Plus von 1,5 Prozent. Trotz des Einstiegs von Amazon in die Paketzustellung rechnet Pölzl mit einem weiteren Mengenwachstum im Paketbereich. "Oberste Priorität ist es, die Logistikkapazität der Österreichischen Post mittelfristig zu verdoppeln", so der Postchef am Donnerstag in einer Aussendung. Der Personalstand blieb mit 20.545 Vollzeitkräften auf Vorjahresniveau.

Pölzl: Dass wir bespitzeln, ist "Bullshit"

Pölzl hat heute eine Erfolgsbilanz für das Jahr 2018 gezogen. Es wurde das beste Ergebnis in der Geschichte und das neunte Jahr in Folge eine Ergebnissteigerung erzielt. Er räumte aber auch ein, dass es ein schwieriges Jahr war - Stichwort Partnersuche für die Bawag-Nachfolge und Datenskandal.

Wobei Pölzl relativierte, dass das Finanzgeschäft nur drei Prozent des Gesamtumsatzes von rund 2 Milliarden Euro ausmacht. Die Partnersuche gehe jedenfalls weiter, alleine wolle man Finanzdienstleistungen "auf keinen Fall" anbieten.

Zur Datenaffäre meinte Pölzl, die rechtliche Klärung laufe. Der Ärger der Kunden sei weit weniger spürbar gewesen als das die intensive Medienberichterstattung suggerieren würde. Es habe einige tausend Beschwerden gegeben. "Wogegen wir uns entschieden wehren ist, dass wir bespitzeln, das ist Bullshit", so Pölzl.

"Besser an uns als gegen uns wenden"

Zur Übernahme des DHL-Geschäftes in Österreich, die am Dienstag bekannt gegeben wurde, gab sich Pölzl noch etwas zugeknöpft. Wie sehr sich das Zusatzgeschäft auf die Bilanz 2019 auswirken werde, lasse sich aufgrund des dynamischen Marktes nicht genau beziffern. Der Deal muss noch von den Wettbewerbsbehörden in Deutschland und Österreich abgesegnet werden.

Dass die Post das DHL-Geschäft auf der sogenannten "letzten Meile" übernommen hat, habe jedenfalls nichts mit dem Einstieg von Amazon im Oktober des Vorjahres zu tun. Dies sei eine reine Medienspekulation. Zu den Kosten der Einigung mit DHL äußerste sich Pölzl nicht, man habe für die Übernahme der Infrastruktur gezahlt. Die DHL-Mitarbeiter würden in die Post integriert und angestellt. Ein Paketzusteller bekomme rund 2.000 Euro brutto im Monat.

Für Mitbewerber und mögliche Neueinsteiger hatte Pölzl heute folgende Botschaft: "Wenn jemand ins Brief- oder Paketgeschäft einsteigen will, soll er sich besser an uns als gegen uns wenden."

"Setzen auf Stabilität und Profitabilität"

Kritik, dass das Post-Onlineportal "Shöpping" schwächle, ließ Pölzl heute bei der Jahresbilanzpressekonferenz nicht gelten. Der Umsatz habe sich in den ersten beiden Monaten mit 1,5 Millionen Euro im Jahresvergleich verdreifacht.

Den Anstieg der Dividende um 1,5 Prozent auf rund 140 Mio. Euro verteidigte Pölzl, die Summe sei alleine durch den Free Cashflow abgedeckt. Hauptprofiteur der Ausschüttung ist der Staatshaushalt, da die Post zu 53 Prozent dem Staat gehört.

Zum Ausblick für heuer meinte Pölzl: "Wir setzen auf Stabilität und Profitabilität, das haben wir in den vergangenen Jahren geschafft und werden wir hoffentlich auch heuer schaffen." Es werde eine Investitionsoffensive geben, primär in der Erweiterung der Sortierkapazitäten im Paketgeschäft und im Immobiliensektor, wo die Post bereits jetzt über eine Million Quadratmeter verwaltet.