Es ist gewissermaßen ein Minus mit Ansage: Zum Jahresauftakt bremste sich die Zahl der Neuzulassungen in Österreich merklich ein. Exakt 25.257 Pkw wurden im Jänner laut Statistik Austria neu zum Verkehr zugelassen. Ein Rückgang von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei sowohl bei benzinbetriebenen (minus 8,2 Prozent) als auch dieselbetriebenen (minus 16,6 Prozent) Fahrzeugen Einbußen registriert wurden.

Klaus Edelsbrunner, Gremialobmann der Fahrzeughändler in der Wirtschaftskammer, nennt mehrere Gründe für den durchwachsenen Jahresauftakt, ist aber auch um Relativierung bemüht. So habe sich insbesondere der massive Schneefall ausgewirkt, „zwischenzeitlich waren ja mehr als ein Drittel der Autos eingeschneit, wer denkt da an einen Neuwagenkauf? Dieser Jänner war jedenfalls kein repräsentativer Verkaufsmonat“, so Edelsbrunner.

Viele Unsicherheitsfaktoren

Auch die bis Spätsommer des Vorjahres erfolgten Vorziehkäufe vor der Einführung des neuen Abgasmessstandards WLTP hätten sich bremsend ausgewirkt, „hinzu kommen vermehrte Tageszulassungen bei einzelnen Marken“.

Auch die allgemeine Verunsicherung rund um Fahrverbotsdebatten in Deutschland führen vereinzelt dazu, dass Kunden abwarten, „wobei das Thema zuletzt zurückgegangen ist“. Insgesamt sei die Stimmung im Fahrzeughandel „durchaus positiv, auch wenn heuer ein Rückgang erwartet wird“. Edelsbrunner rechnet auf Jahressicht mit einem leichten Minus, jedoch nicht einem Einbruch.

Prozentuell starker Anstieg bei E-Autos

Nach mehr als 353.000 Neuzulassungen im Jahr 2017 und rund 341.000 im Vorjahr erwarte er heuer „rund 330.000 Pkw-Neuzulassungen“.
Bei E-Autos wurde im Jänner ein Plus von 26,4 Prozent – auf 507 neu zugelassene Pkw – verbucht. „Der große Schwall an neuen E-Autos aller Marken kommt Ende 2019, Anfang 2020, dann lässt sich hinsichtlich der Akzeptanz und Preisentwicklung mehr sagen“, so Edelsbrunner.

Klaus Edelsbrunner
Klaus Edelsbrunner © Sabine Hoffmann